Migranten in griechischen Polizeistationen von Krätze befallen

Wegen schlimmer hygienischer Zustände in griechischen Polizeistationen leiden Dutzende Migranten unter Krätze. Allein in der Polizeistation der mittelgriechischen Stadt Larissa seien in den vergangenen Tagen mindestens drei Fälle registriert worden.

Blick durch ein Fenster eines Polizeipostens in Athen (Symbolbild) (Bild: sda)

Wegen schlimmer hygienischer Zustände in griechischen Polizeistationen leiden Dutzende Migranten unter Krätze. Allein in der Polizeistation der mittelgriechischen Stadt Larissa seien in den vergangenen Tagen mindestens drei Fälle registriert worden.

Weitere Fälle gab es nach Angaben des Verbandes der griechischen Polizeibeamten in anderen Städten der Provinz Thessalien. Diese Zustände gefährden das Leben der Migranten wie auch der Polizisten und ihrer Familien, hiess es in einer Erklärung des Verbandes Die Polizeiführung wurde aufgerufen, alle nötigen Massnahmen zu treffen.

Die Krätze wird durch die Krätzemilbe verursacht, die zu den Spinnentiere gehört. Die Weibchen bohren sich in die Hautoberfläche und legen dort Kotballen und Eier ab. Als Folge davon bilden sich Pusteln. Später kommt es zu einer Immunreaktion gegen Kot und Eier, was zu juckenden Hautreaktionen führt. Zudem können Komplikationen auftreten – etwa Abszesse oder eine Blutvergiftung (Sepsis).

Humanitäre Organisationen haben in den vergangenen Jahren immer wieder die Zustände in griechischen Gefängnissen und auch in Zellen der Polizeistationen kritisiert.

Der griechische Staat wird wegen der grossen Anzahl der Migranten nicht mit dem Problem fertig. In Griechenland leben mittlerweile mehr als eine Million Migranten – bei einer Gesamtbevölkerung von rund 11,5 Millionen Menschen.

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