Migros Aare ist trotz Umsatzrückgang recht zufrieden mit 2011

Die Migros Aare hat im vergangenen Jahr zwar mehr Waren und Dienstleistungen verkauft als im Jahr zuvor. Wegen Preissenkungen, des Einkaufstourismus über die Grenze und der steigenden Konkurrenz sank aber der Umsatz frankenmässig um 2,6 Prozent.

Die Migros Aare hat im vergangenen Jahr zwar mehr Waren und Dienstleistungen verkauft als im Jahr zuvor. Wegen Preissenkungen, des Einkaufstourismus über die Grenze und der steigenden Konkurrenz sank aber der Umsatz frankenmässig um 2,6 Prozent.

Die in den Kantonen Bern, Aargau und Solothurn tätige Genossenschaft setzte 2011 – Tochtergesellschaften inbegriffen – 3,287 Mrd. Franken um. Das ist ein Rückgang um 90 Mio. Franken, wie die Spitze der grössten aller zehn Migros-Genossenschaften der Schweiz am Freitag in Schönbühl BE bekanntgab.

Der Betriebsgewinn (EBIT) sank gar um 28,2 Prozent von 21,1 Mio. Franken auf 15,1 Mio. Franken. Unter anderem wegen höherer Gewinne aus der Veräusserung von Anlagevermögen und wegen einer Steuerrückerstattung stieg aber unter dem Strich der Nettogewinn von 6,4 auf 6,6 Mio. Franken.

Besser abgeschnitten als der Markt

Die Migros Aare ist trotz diesem Rückgang recht zufrieden mit dem Geschäftsgang. Denn der sinkende Betriebsgewinn geht laut Finanzchef Sydney P. Allanson zur Hauptsache auf ein ausserordentliches Ereignis zurück: Den teilweisen Deckeneinsturz in der Schwimmhalle des Erlebnisbads Bernaqua im Berner Einkaufszentrum Westside vom vergangenen April.

Und Migros-Aare-Chef Beat Zahnd sagt, sein Unternehmen habe in einem schrumpfenden Markt besser abgeschnitten als der Markt und Hauptkonkurrent Coop. Im Vergleich zur neuen Konkurrenz aus Deutschland – Aldi und Lidl – sei die Migros Aare stabil geblieben oder habe gar etwas zugelegt.

Migros habe seit 2005 die Preise um insgesamt 7,2 Prozent gesenkt. Im letzten Jahr hätten die Kunden im Umfang von 140 Mio. Franken oder vier Prozent profitiert. In Beziehung gesetzt zum Umsatzrückgang von 2,6 Prozent resultiere also unter dem Strich ein reales Umsatzwachstum von 1,4 Prozent.

Zu beachten ist auch, dass die Migros Aare letztes Jahr einen Rekordumsatz schrieb. Im langfristigen Mittel, sagt Allanson, entspreche der Betriebsgewinn etwa dem Durchschnitt. Und Zahnd sagt, die Migros Aare habe letztes Jahr den zweittiefsten Umsatzrückgang aller Migros-Genossenschaften hinnehmen müssen.

Zufrieden mit Panorama Center Thun – Ziel Nullwachstum

Die Migros Aare hat im vergangenen Jahr in Thun das Panorama Center eröffnet und ist zufrieden damit. Es sei gelungen, die Marktanteile im Oberland zu steigern, sagte Anton Gäumann, Leiter des Bereichs Einkaufszentren und Immobilien.

Bei den Fachmärkten ist die Migros Aare zufrieden mit dem Geschäftsgang bei Micasa, SportXX und melectronics. Sorgen machen ihr die Do it + Garden-Läden, welche von grösseren Flächen wie etwa OBI – auch eine Migros-Tochter – immer stärker unter Druck kämen.

Auch in den kommenden Jahren will die Migros investieren; im laufenden etwa 100 Mio. Franken pro Jahr. Neue Läden sind etwa in Frutigen BE, Hasle-Rüegsau BE und Gümligen BE geplant. An der Berner Marktgasse sollen die Fachmärkte ein neues Kleid erhalten.

Er wäre froh über ein Nullwachstum im laufenden Jahr, sagt Zahnd. „Dann lägen wir deutlich über dem Budget und wüchsen stärker als der Markt“. Denn der gesamte Markt sei um drei Prozent geschrumpft.

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