Migros-Kulturprozent schickt Filmemacher Bergkraut in Stammkneipen

Der renommierte Zürcher Filmemacher Eric Bergkraut („Zimmer 202. Peter Bichsel in Paris“) hat den jährlichen Dokfilm-Wettbewerb des Migros-Kulturprozents gewonnen. Damit kann Bergkraut sein Projekt „Gasthaus Helvetia“ verwirklichen.

Regisseur Eric Bergkraut wird sich in Zukunft in Stammkneipen herumtreiben (Archiv) (Bild: sda)

Der renommierte Zürcher Filmemacher Eric Bergkraut („Zimmer 202. Peter Bichsel in Paris“) hat den jährlichen Dokfilm-Wettbewerb des Migros-Kulturprozents gewonnen. Damit kann Bergkraut sein Projekt „Gasthaus Helvetia“ verwirklichen.

Der Filmemacher hat vor, in drei Schweizer Landesteilen jeweils eine typische Stammkneipe aufzusuchen. Der Dokfilm-Wettbewerb stand unter dem Motto „Freiheit“. Folglich will Bergkraut beobachten, welche Freiheiten die Stammgäste in ihren Kneipen finden.

Diese Idee habe die Jury überzeugt, erklärte Hedy Graber, Leiterin der Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes, am Donnerstag in Solothurn: „Die Globalisierung mit ihren Auswirkungen hat positive Aspekte, geht jedoch gleichzeitig mit einem kulturellen Verlust einher.“

Bergkrauts Projekt verspreche vor diesem Hintergrund ein spannendes Zeitdokument. Premiere soll der Film am Festival Visions du Réel im Frühling 2013 in Nyon feiern.

Überwachte Freiheit

In dem zweistufigen Wettbewerb des Migros-Kulturprozents kamen drei Projekte ins Finale, wie im Sommer am Festival del film Locarno bekannt wurde. Neben Bergkrauts Projekt konnten somit zwei weitere bis zur Produktionsreife entwickelt werden.

Elda Guidinetti und Andres Pfaeffli aus Meride TI haben vor, Jugendliche aus allen sozialen Schichten mit einem Prozess aus dem 17. Jahrhundert zu konfrontieren. Dabei geht es um eine Frau, die für ihre Zeit sexuell ungewöhnlich freizügig war. Das Projekt läuft unter dem Titel „Libertà sorvegliate“ (Überwachte Freiheit).

Valérianne Poidevin aus Lausanne nahm mit „Lauriane in L.A.“ an dem Wettbewerb teil. Die Filmemacherin will zeigen, wie sich die ehemalige Miss Schweiz Lauriane Gilliéron in Hollywood als Schauspielerin neu zu erfinden versucht.

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