Die Migros habe sich 2011 in einem turbulenten Umfeld gut gehalten, lautete das Fazit von Unternehmenschef Herbert Bolliger bei der Präsentation des Jahresergebnis. Der starke Franken und der Einkaufstourismus blieben aber Herausforderungen.
Die Migros rechnet damit, dass die Preise auch 2012 weiterhin rückläufig sein dürften. Das Ausmass, mit dem das Preisniveau sinken wird, dürfte aber kleiner ausfallen als letztes Jahr, sagte Bolliger. Um trotz tieferen Preisen die Profitabilität zu halten, wird die Migros nach eigenen Angaben in der ganzen Gruppe weiter Massnahmen ergreifen, um die Kosten zu optimieren.
Mit Blick auf das Ergebnis des vergangenen Jahres dürfte dies auch notwendig sein. Mit Ausnahme der Migros Bank ist der Gewinn in allen Geschäftsfeldern des orangen Riesen zurückgegangen. Dem umsatzstärksten Bereich, dem genossenschaftlichen Detailhandel, ist dabei mit 84 Mio. Fr. der grösste Teil des Gewinnrückgangs von 197 Mio. Fr. auf Stufe Ebit zuzuschreiben.
Einbruch im Grenzgebiet
Dabei haben besonders die grenznahen Migros-Genossenschaften den gestiegenen Einkaufstourismus zu spüren bekommen. Der Umsatz der Migros-Genossenschaft Genf etwa ist letztes Jahr um über 7 Prozent eingebrochen.
49 Mio. Fr. weniger als im Jahr zuvor zum Betriebsgewinn der Migros-Gruppe beigetragen hat aber auch der Geschäftsbereich Handel, zu dem neben Denner etwa die Buch- und CD-Händlerin Ex Libris, das Warenhaus Globus oder die deutsche Tochter Gries Deco mit ihren Depot-Läden gehört. 47 Mio. Fr. weniger Gewinn kam von den Produktionsbetrieben der Migros.
Das deutlich negativere Finanzergebnis als im Vorjahr hat schliesslich das seine dazu beigetragen, dass 2011 unter dem Strich der Migros mehr als 20 Prozent weniger übrig blieb als ein Jahr zuvor.
Finanzchef Joerg Zulauf wies vor den Medien aber darauf hin, dass ein grosser Teil der im vergangenen Jahr erlittenen Verluste auf Buchwerten inzwischen bereits wieder wettgemacht werden konnten.