Rund 60 Milchbauern aus der Schweiz und Deutschland haben am Dienstag am Zollübergang zwischen Riehen BS und Lörrach (D) gegen Dumping-Butterexporte protestiert. Eine Protestaktion von rund 20 Schweizer und französischen Bauern fand auch in Genf statt.
Am Grenzübergang bei Riehen stellten sich die Bauern und Bäuerinnen um 11 Uhr mit Transparenten auf und fuhren auf Karretten symbolisch Butter zwischen der Schweizer und der deutschen Seite hin und her. „Kein Butter-Export-Dumping“ oder „Butterberge nicht verramschen, sondern vermeiden“ hiess es auf Transparenten.
Auch am Grenzübergang von Bardonnex GE transportierten rund 20 Bauern Butter nach Frankreich. Pierre-André Tombez, der Präsident der Bauerngewerkschaft Uniterre, begründet die kleine Gruppe mit der Angst der Bauern vor Konsequenzen: „Die Westschweizer Produzenten wagen es nicht mehr, an Protestaktionen teilzunehmen. Sie befürchten, dass sie ihre Milch nicht mehr verkaufen können, wenn sie erkannt werden.“
Gegen Dumping-Exporte
Dumping-Exporte zerstörten die bäuerlichen Einkommen im Absender- wie auch im Empfängerland, kritisierten die Bauern in einer Erklärung. In der Schweiz bestehe im liberalisierten Milchmarkt eine „organisierte Überproduktion“. Gleichzeitig würden von den Bauern Zwangsabgaben erhoben, um Butterexporte zu verbilligen.
Mit der Milchpreissegmentierung drückten die Verarbeiter den Preis weiter. Ähnliche Exporte gebe es zudem auch aus der EU. Die Bauern fordern dagegen eine verbindliche Mengensteuerung. Sie seien solidarisch über die Grenzen hinweg und wollten sich „nicht von profitgierigen Milchunternehmen in eine mörderische Konkurrenz drängen“ lassen.
Unterzeichnet wurde die Erklärung von der Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre und der Bäuerlichen Interessen-Gruppe für Marktkampf (BIG-M) aus der Schweiz sowie je zwei Bauernorganisationen aus Deutschland und Frankreich und vom European Milk Board (EMB).