Millionen schiitische Muslime haben an Donnerstag in der irakischen Stadt Kerbela den Höhepunkt des alljährlichen Arbain-Fests gefeiert. Die Gläubigen erinnerten an Imam Hussein, den Truppen des sunnitischen Kalifen Jasid im Jahr 680 töteten.
Wie mehrere Pilger der Nachrichtenagentur AFP-Reporter berichteten, waren sie tagelang zu Fuss unterwegs, um in das für sie heilige Kerbela zu gelangen. Die Stadt liegt rund hundert Kilometer südlich von Bagdad.
In Kerbela befindet sich das Mausoleum des Imams. Der Enkel des Propheten Mohammed wird von den Schiiten als Märtyrer verehrt, weil er sich in der aussichtslosen Schlacht gegen die Sunniten geopfert haben soll.
Der Gouverneur von Kerbela, Akil al-Turaihi, gab die Zahl der Teilnehmer an der mehrtägigen Pilgerfahrt mit geschätzten 20 Millionen Gläubigen an – ein Rekord nach 17 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr. 2015 waren darunter demnach fünf Millionen Ausländer, vier Millionen allein aus dem benachbarten Iran.
Die Massenveranstaltung fand wegen befürchteter Anschläge unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Nach Behördenangaben wurden in und um die 700’000-Einwohner-Stadt Kerbela 30’000 Mitglieder der Einsatzkräfte stationiert. Vor allem die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt im Irak regelmässig Anschläge auf Schiiten.