Mehr als zwei Millionen Muslime feiern in Saudiarabien mit Gebeten und Meditation den Höhepunkt ihrer Wallfahrt nach Mekka. Am Montag versammelten sich die ganz in Weiss gekleideten Pilger bei brütender Hitze am Berg Arafat.
Dort bitten sie mit dem immer wiederholten Ruf «Hier bin ich, mein Gott» um Vergebung bitten. Viele trugen bei Temperaturen von beinahe 40 Grad Celsius Sonnenschirme bei sich. Auf dem Berg rund 25 Kilometer ausserhalb von Mekka soll der Prophet Mohammed der Überlieferung nach seine letzte Predigt gehalten haben.
Nach Angaben der saudischen Behörden sind unter den Wallfahrern rund 1,3 Millionen Pilger aus dem Ausland – im vergangenen Jahr waren es noch 1,7 Millionen. Insgesamt seien sie aus 188 Ländern angereist.
Grund für die rückläufige Zahl ist Beobachtern zufolge die Furcht vor einer Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus, der seit seiner Entdeckung vor gut einem Jahr insbesondere in Saudiarabien mehrere Dutzend Menschen das Leben gekostet hat.
Am Dienstag steht auf dem Rückweg vom Berg Arafat nach Mekka die symbolische Steinigung des Teufels an. Zugleich wird weltweit das islamische Opferfest «Eid al-Adha» gefeiert.
Zum Abschluss der grossen jährlichen Pilgerfahrt umkreisen die Wallfahrer schliesslich im Hof der Grossen Moschee in Mekka die Kaaba, das «Haus Gottes». Am Montag wurde das würfelförmige Heiligtum mit einem neuen, wertvollen Brockatvorhang bedeckt, bestickt mit Versen aus dem Koran.
Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islams. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.