Haribo ist vom deutschen Kartellamt mit einem Bussgeld in Millionenhöhe bestraft worden. Der Gummibärchen-Hersteller und ein verantwortlicher Vertriebsmitarbeiter müssen wegen eines verbotenen Informationsaustauschs mit Konkurrenten insgesamt rund 2,4 Mio. Euro zahlen.
Dies teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch in Bonn mit. Haribo-Mitarbeiter sollen sich mit drei anderen Süsswarenherstellern regelmässig informell über Verhandlungen mit dem Einzelhandel etwa über Rabattforderungen der Händler ausgetauscht haben.
Laut Bundeskartellamt trafen sich in den Jahren 2006 und 2007 Mitarbeiter von insgesamt vier Süsswarenherstellern regelmässig zu kartellrechtlich verbotenen informellen Gesprächen. Die dabei ausgetauschten Informationen über die Verhandlungen mit dem Handel seien dazu geeignet gewesen, das eigene Verhalten bei Verhandlungen anzupassen.
Auf die Schliche dieser Runde kamen die Kartellwächter durch den Schokoriegel-Hersteller Mars, der ebenfalls an der Runde beteiligt war und nun als Kronzeuge Straffreiheit erhielt. Gegen die zwei weiteren nicht näher benannten Süsswarenhersteller laufen noch Ermittlungen. Bei der Festsetzung des Bussgelds für Haribo berücksichtigte das Kartellamt, dass der Süsswarenhersteller bei der Aufklärung der Vorwürfe kooperierte.
Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, erklärte, der Informationsaustausch zwischen Unternehmen könne den Wettbewerb beeinträchtigen. Es habe sich im vorliegenden Fall aber nicht um schwerwiegende Kartellrechtsverstösse wie Absprachen über Preise, Gebiete, Kunden oder Quoten gehandelt.