Mindestens 17 Tote bei Anschlägen auf kenianische Christen

Bei Angriffen auf zwei Kirchen sind am Sonntag im Nordosten Kenias mindestens 17 Menschen getötet worden. Die mit Sturmhauben maskierten Attentäter warfen nach Angaben der Polizei Granaten auf die Christen, von denen 40 weitere verletzt wurden.

Kenianische Sicherheitskräfte sichern das Gebäude nach dem Angriff (Bild: sda)

Bei Angriffen auf zwei Kirchen sind am Sonntag im Nordosten Kenias mindestens 17 Menschen getötet worden. Die mit Sturmhauben maskierten Attentäter warfen nach Angaben der Polizei Granaten auf die Christen, von denen 40 weitere verletzt wurden.

Bei den offenbar koordinierten Angriffen in der Garnisonsstadt Garissa drangen die etwa sieben Angreifer während der Sonntagsgottesdienste in die Kirchen ein, warfen Granaten und schossen in die Menge, wie die Polizei mitteilte. Die Angreifer entkamen unerkannt.

Unter den Todesopfern waren gemäss den Polizeiangaben auch zwei bewaffnete Polizisten, welche die beiden Kirchen nach ähnlichen Angriffen in der Vergangenheit bewachen sollten.

Die Hintergründe der Bluttat waren zunächst unklar, möglicherweise stehen sie jedoch im Zusammenhang damit, dass die in der Garnisonsstadt stationierten kenianischen Soldaten in Somalia gegen islamistische Extremisten der Al-Schabaab-Miliz im Einsatz gewesen waren. Die Grenze zu Somalia liegt nur 120 Kilometer von Garissa entfernt.

Zuletzt war es in der kenianischen Hauptstadt Nairobi und anderen Städten des Landes wiederholt zu Anschlägen gekommen, die Anhängern der mit der Terrororganisation Al-Kaida verbündeten Miliz zugeschrieben werden. Die Al-Schabaab kontrolliert nach wie vor weite Teile des Zentrums und Südens von Somalia.

Erst vor zwei Tagen hatten Unbekannte vier ausländische Hilfskräfte, die in dem rund 80 Kilometer nordöstlich von Garissa gelegenen Flüchtlingslager Dadaab arbeiteten, entführt und ihren kenianischen Fahrer getötet.

Am Sonntag wurde die Suche nach den zwei Frauen und zwei Männern aus Norwegen, Kanada, Pakistan und den Philippinen fortgesetzt. Es wurde jedoch befürchtet, dass die Entführer mit ihren Geiseln nach Somalia entkommen sind.

Nächster Artikel