Bei Bombenanschlägen auf schiitische Pilger im Irak sind am Montag mindestens 17 Menschen getötet worden. Mehr als 60 Menschen seien bei der Explosion von vier Sprengsätzen verletzt worden, erklärten die Polizei und Krankenhausmitarbeiter am Montag.
In der Hauptstadt Bagdad ereigneten sich am Montagabend zwei Autobombenanschläge, bei denen elf Menschen ums Leben kamen und 44 verletzt wurden. In der Nacht wurden 15 afghanische Pilger verletzt, als bei Hilla eine Autobombe gezündet wurde.
In Kirkuk, 240 Kilometer nördlich von Bagdad, schoss ein Mann auf kurdische Sicherheitskräfte, von denen er zwei tödlich verletzte. Nach Angaben der Polizei wurde auch der Angreifer tödlich getroffen. Bei weiterer Gewalt in anderen Landesteilen kamen insgesamt fünf weitere Menschen ums Leben.
Schiitische Pilgerfahrt
Im Irak befinden sich derzeit Tausende schiitische Gläubige auf Pilgerfahrt nach Kerbala rund 110 Kilometer südlich von Bagdad. Dort findet jedes Jahr das Arbaeen-Fest zum Gedenken an den Mord an Imam Hussein im Jahr 680 statt, den Enkel des Propheten Mohammed.
Die jüngste Welle der Gewalt hat Sorgen vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs zwischen den verschiedenen Bevölkerungs- und Glaubensgruppen im Irak wieder angefacht. Wenige Wochen nach dem Abzug der letzten US-Kampftruppen droht ausserdem die Einheitsregierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Streit zwischen Schiiten und Sunniten zu zerbrechen.
Anschläge sind aufgrund geringer Sicherheitsmassnahmen in dieser Jahreszeit keine Seltenheit. Am vergangenen Donnerstag starben bei Anschlägen in Bagdad und im Süden des Irak 70 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.