Mindestens 19 Tote und 80 Verletzte bei Bombenexplosion in Bangkok

Bei einer gewaltigen Bombenexplosion sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mindestens 19 Menschen umgekommen. Rund 80 wurden verletzt, als der Sprengsatz vor einem bei Einheimischen und Touristen beliebten Schrein detonierte.

Am Anschlagsort, dem Erawan-Schrein, bot sich ein Bild der Verwüstung. Rettungskräfte und Polizei machen sich ein Bild von der Lage. (Bild: sda)

Bei einer gewaltigen Bombenexplosion sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mindestens 19 Menschen umgekommen. Rund 80 wurden verletzt, als der Sprengsatz vor einem bei Einheimischen und Touristen beliebten Schrein detonierte.

Die Explosion ereignete sich zur Stosszeit am frühen Montagabend (Ortszeit) am Erawan-Schrein im zentralen Viertel Chidlom. Dort liegen mehrere grosse Einkaufszentren und teure Hotels. «Die Zahl der Todesopfer liegt jetzt bei 19», sagte ein Sprecher der Polizei. Darunter seien zwei Ausländer, ein Chinese und ein Philippiner.

Am Anschlagsort bot sich ein Bild der Verwüstung. Glassplitter lagen über die Strasse verstreut, verkohlte Mopeds waren neben Teilen aus dem Schrein zu sehen. Auf den Stufen vor dem Schrein lagen zwei leblose Körper, Blut bedeckte das Trottoir.

Noch mehrere Kilometer vom Anschlagsort entfernt waren Fensterscheiben durch die Wucht der Explosion erschüttert worden. Die Behörden wiesen aber Berichte über womöglich weitere versteckte Bomben in dem Viertel zurück.

Ein belebtes Viertel

Die Kreuzung ist sehr belebt. In der Umgebung sind zahlreiche Restaurants, Hotels und Einkaufszentren. Am Schrein legen Thailänder den ganzen Tag über Blumen nieder und zünden Räucherstäbchen an. Touristen verharren dort, weil es jede Stunde mehrere Tanzdarbietungen zur Huldigung des Hindu-Gottes Brahma gibt.

«Wir wissen immer noch nicht sicher, wer das getan hat und warum», sagte der stellvertretende Regierungschef Prawit Wongsuwon. «Wir sind nicht sicher, ob das politisch motiviert war.»

Ziel der Angreifer sei aber wohl eine Schwächung der thailändischen Wirtschaft. Die Regierung würde die Attentäter aber fassen, versprach Prawit. Zunächst lag aber kein Bekennerschreiben vor.

Junta ruft zur Ruhe auf

Die Junta rief zur Ruhe auf. «Bringt keine Gerüchte in Umlauf, die Verwirrung im Land stiften könnten», sagte Junta-Sprecher Winthai Suvari. «Wir versichern, dass die Behörden jetzt alles unter Kontrolle haben.» Er widersprach Gerüchten in sozialen Netzwerken, dass der Ausnahmezustand verhängt worden sei.

Im buddhistischen Land gibt es zwar gewalttätige muslimische Separatisten im Süden, und die Gesellschaft ist politisch tief gespalten. Anschläge in der Hauptstadt, etwa zur Destabilisierung der Regierung, sind aber eigentlich unbekannt. In Thailand regiert seit einem Militärputsch im Mai 2014 Putschführer Prayuth Chan-ocha.

Vor dem Umsturz hatten die beiden politischen Lager jahrelang um die Regierungsmacht gekämpft. Grob gesagt stehen sich alteingesessene Eliten und wohlhabende Städter und Bauern aus der Provinz sowie arme Stadtbewohner gegenüber. Sie haben Massendemonstrationen und Strassenblockaden in Bangkok organisiert und sich teils blutige Strassenschlachten geliefert. Dutzende Menschen sind dabei seit 2010 ums Leben gekommen.

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