Mindestens 20 Tote bei Angriff auf Gemeindehaus in Nigeria

Bei einem Angriff auf ein Gemeindehaus im Nordosten Nigerias sind am Freitag mindestens 20 Menschen getötet worden. Christliche Händler vom Volk der Igbo waren nach Polizeiangaben in Mubi im Bundesstaat Adamawa zu einem Treffen zusammengekommen, als Bewaffnete das Feuer eröffneten.

Bild nach den Anschlägen auf Christen an Weihnachten in Nigeria (Bild: sda)

Bei einem Angriff auf ein Gemeindehaus im Nordosten Nigerias sind am Freitag mindestens 20 Menschen getötet worden. Christliche Händler vom Volk der Igbo waren nach Polizeiangaben in Mubi im Bundesstaat Adamawa zu einem Treffen zusammengekommen, als Bewaffnete das Feuer eröffneten.

Die Igbo waren gemäss der britischen BBC zusammengekommen, um den Tod eines am Donnerstag erschossenen Igbo zu betrauern. Die Angreifer hätten „Gott ist gross“ gerufen, berichteten Augenzeugen. Die Polizei machte die radikal-islamische Sekte Boko Haram für den Anschlag verantwortlich, bei dem 15 weitere Menschen verletzt wurden.

Zuvor war ein Ultimatum abgelaufen, das Boko Haram am Montag den Christen und Animisten im muslimisch geprägten Norden gestellt hatte: Sie sollten innerhalb von drei Tagen die Region verlassen, sonst würden weitere Angriffe folgen.

„Wir haben Schüsse durch die Fenster gehört“, sagte Okey Raymond, der am Treffen der Igbo teilnahm. „Jeder hat versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Die Bewaffneten riefen: ‚Gott ist gross‘, während sie auf uns schossen.“ Er habe sich zunächst unter einem Tisch versteckt und sei dann durch die Hintertür geflohen, sagte Raymond.

Bereits am Donnerstagabend waren in der Stadt Gombe im benachbarten Bundesstaat Gombe mindestens sechs Menschen bei einem Angriff auf eine Kirche ums Leben gekommen. Zum Anschlag bekannte sich niemand.

An Weihnachten waren bei mehreren Anschlägen auf Christen in Nigeria mindestens 49 Menschen getötet worden. Boko Haram bekannte sich zur Anschlagsserie.

Angst vor Eskalation

Seither steigt die Angst vor einer Eskalation der religiösen Gewalt in Nigeria. Boko Haram („Westliche Bildung ist verboten“) hatte das Ultimatum am Sonntag gestellt, einen Tag nachdem Präsident Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand in Teilen von vier besonders von der Gewalt betroffenen Bundesstaaten ausgerufen hatte.

Gombe liegt ausserhalb dieser Zonen. Der oberste Polizeichef Nigerias, Hafiz Ringim, hatte die christlichen Bewohner der betroffenen Regionen in einer Erklärung aufgerufen, das Ultimatum der Islamisten zu ignorieren.

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