Bei zwei Angriffen der Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten Nigerias sind mindestens 21 Menschen getötet worden. Kämpfer der Miliz hätten die Orte Akida und Mbuta im Bundesstaat Borno attackiert und dabei insgesamt 21 Dorfbewohner getötet.
Dies sagten ein örtlicher Behördenvertreter und ein Zeuge der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Demnach ereigneten sich die Angriffe am Donnerstagmorgen, die Boko Haram-Kämpfer hätten auch Häuser und Geschäfte zerstört.
Am Freitag verübte Boko Haram zudem erstmals eine tödliche Attacke im Nachbarland Tschad. In der Nacht zum Freitag hätten rund 30 Boko-Haram-Milizionäre das Dorf Ngouboua am Ufer des Tschad-Sees überfallen, berichteten Anwohner und Sicherheitskreise.
Die Angreifer seien mit drei Kanus von See her gekommen und hätten rund zehn Menschen getötet, bevor sie von der Armee vertrieben worden seien, sagte ein Bewohner des Dorfes. Der See grenzt an den Nordosten Nigerias, wo Boko Haram einen radikalislamischen Staat errichten will. In dem angegriffenen Dorf lebten den Berichten zufolge auch Flüchtlinge, die vor Boko Haram aus Nigeria geflohen sind.
Tausende auf der Flucht
Aus Angst vor Angriffen von Boko Haram sind auch in Niger Tausende Einwohner der Stadt Diffa auf der Flucht. Niger grenzt ebenfalls an den Tschad-See und hat gemeinsame Grenzen mit Nigeria und dem Tschad.
Die eigentlich in Nigeria agierende Miliz, die mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias kämpft, hat in den vergangenen Tagen ihre Überfälle und Selbstmordattentate im Grenzgebiet massiv ausgeweitet.
Durch die Gewalttaten der Boko-Haram-Kämpfer im Nordosten Nigerias sind Tausende Menschen ums Leben gekommen – allein im vergangenen Jahr mindestens 10’000.
Nachdem die Islamisten wiederholt ins benachbarte Kamerun eingedrungen waren, formierte sich eine internationale Koalition gegen die Extremistengruppe. Neben Nigeria entsandten Kamerun, Niger und Tschad Truppen für den Kampf gegen Boko Haram.