Nur einen Tag nach Aufhebung einer nächtlichen Ausgangssperre sind bei Selbstmordanschlägen in Bagdad mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Die Angriffe ereigneten sich irakischen Medien zufolge in zwei vor allem von Schiiten bewohnten Gebieten.
Nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Mada zündete sich ein Attentäter am Montagmorgen in einem Restaurant in dem Bagdader Stadtteil Al-Kasimija einen Sprengstoffgürtel. Dabei kamen mindestens 22 Menschen ums Leben, 49 Menschen wurden verletzt. Das Viertel ist immer wieder Ziel von Anschlägen. Zum Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Ein zweiter Attentäter sprengte sich laut der Internetseite Shafaaq News in Al-Husseinija nördlich von Bagdad in die Luft. Er riss vier Menschen mit in den Tod.
Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte in der vergangenen Woche nach mehr als zehn Jahren die nächtliche Ausgangssperre in Bagdad aufgehoben, um das Leben in der Hauptstadt zu normalisieren. Die Regelung war in der Nacht zum Sonntag in Kraft getreten.
Anschläge hatte die Ausgangssperre allerdings nicht verhindern können. Allein am Samstag wurden bei zwei Anschlägen in Bagdad mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt. Die Toten waren meistens Schiiten oder Sicherheitskräfte.