Mindestens 44 Tote bei Anschlägen in nigerianischer Stadt Jos

Bei zwei Bombenanschlägen in der zentralnigerianischen Stadt Jos sind am Sonntagabend mindestens 44 Menschen getötet worden. 47 weitere Menschen sind bei den Explosionen in der Nähe eines Einkaufszentrums und einer beliebten Moschee verletzt worden.

Der aktuelle Anschlag reiht sich ein in eine Serie von Attentaten in Nigeria - hier ein zerstörter Marktstand nach einem Selbstmordanschlag in Maiduguri (Archiv) (Bild: sda)

Bei zwei Bombenanschlägen in der zentralnigerianischen Stadt Jos sind am Sonntagabend mindestens 44 Menschen getötet worden. 47 weitere Menschen sind bei den Explosionen in der Nähe eines Einkaufszentrums und einer beliebten Moschee verletzt worden.

Das teilten die Rettungskräfte am Montag mit. Zuvor hatte der Polizeisprecher des Bundesstaats Plateau die Zahl der Opfer der beiden fast zeitgleichen Anschläge mit 18 angegeben. Er hatte zugleich aber gewarnt, dass die Opferzahl weiter steigen werde.

Bei den meisten Opfern handle es sich um Muslime, die während des Ramadans gerade ihr Fasten gebrochen hätten, sagte ein Helfer. Er sprach sogar von 49 Todesopfern. Zu den Bluttaten bekannte sich zunächst niemand.

Die Anschläge sind der Abschluss einer blutigen Woche im Nordosten Nigerias. Für die Gewalt machten die Behörden die radikale Islamistengruppe Boko Haram verantwortlich.

Allein am Sonntag wurden dutzende Menschen getötet: So riss ein Selbstmordattentäter in einer Kirche der Stadt Potiskum im Bundesstaat Yobe fünf Menschen in den Tod, darunter den Pastor der Gemeinde. In dem Dorf Zabarmari nahe der Stadt Maiduguri im Bundesstaat Borno sprengten sich sechs Attentäter in die Luft und töteten dabei dutzende Menschen.

Auch in den drei Tagen zuvor starben bei Anschlägen von Boko Haram auf Gotteshäuser, Dörfer und Märkte in Nigeria mehr als 200 Menschen. Die Armee erklärte ihrerseits, in den vergangenen vier Wochen auch über 600 Aufständische getötet zu haben.

Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen die Islamisten durch Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Dabei tötete die Gruppe nach UNO-Angaben mehr als 15’000 Menschen.

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