Bei Zusammenstössen zwischen Polizei und Oppositionsanhängern sind in Pakistan mindestens 50 Menschen verletzt worden. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Premierminister Nawaz Sharif sowie vorgezogene Parlamentswahlen.
Die meisten Opfer erlitten Verletzungen durch Gummimantelmunition, wie ein Spitalsprecher am Samstag in Islamabad sagte. Einige der seit zwei Wochen vor dem Parlament kampierenden Demonstranten hatten zuvor versucht, das Haus des Premierministers zu stürmen und mit Kränen Barrikaden entfernt. Die Polizei ging daraufhin mit Tränengas und Gummimantelmunition gegen die Proteste vor.
Regierungschef Sharif denkt aber trotz des Widerstands nicht an einen Rücktritt. Er wolle an seinem Amt festhalten, sagte er am Samstag.
Angeführt werden die Proteste vom Oppositionspolitiker und ehemaligen Kricketstar Imran Khan. Die Opposition wirft Sharif vor, die Parlamentswahl im Mai 2013 gefälscht zu haben, die seine Pakistanische Muslimliga (PTI) mit breiter Mehrheit gewann. Die PTI war auf dem dritten Platz gelandet.
Nach Angaben internationaler Beobachter war die Wahl frei und fair verlaufen. Nach Einschätzung von Politologen könnten die Proteste von der Armee koordiniert sein, um ihre Dominanz über die zivilen Behörden zurückzuerlangen.