Bei einem Fährunglück in New York sind am Mittwoch mindestens 57 Menschen verletzt worden. Mindestens ein Insasse sei mit einer schweren Kopfverletzung in ein Spital gebracht worden, berichteten US-Medien.
Bis zu zehn weitere Menschen seien ebenfalls schwer verletzt worden; die anderen ersten Erkenntnissen zufolge leicht. Die aus New Jersey kommende Fähre war am Mittwochmorgen bei der Ankunft an der Anlegestelle in Manhattan hart gegen ein Dock geprallt. Die Schiffswand wurde dabei regelrecht aufgeschlitzt.
Beim Aufprall seien viele Menschen von ihren Sitzen geflogen, sagte der Chef der Fährlinie SeaStreak, James Barker, dem TV-Sender NBC. Menschen, die bereits anstanden um auszusteigen, seien gegen Wände geschleudert worden.
Es habe sich wie ein Autounfall angefühlt, sagte ein Passagier dem TV-Sender ABC. „Niemand wusste, was los war.“ Die Menschen seien hysterisch gewesen und hätten geschrien, sagte eine Frau. „Wir sind aufeinander gefallen.“
Rettungssanitäter holten Verletzte mit Tragen aus der Fähre heraus. An Bord der rund 40 Meter langen Fähre befanden sich ersten Erkenntnissen zufolge mehr als 300 Menschen, offenbar vor allem Pendler, die sich auf dem Weg zur Arbeit in Manhattan befanden.
Augenzeugen: Zu schnell unterwegs
Die Ursache für das Unglück war zunächst unklar. Laut Augenzeugen fuhr die Fähre aber zu schnell auf den Anlegesteg zu. Die Sicherheitskommission der Nationalen Verkehrs-Behörde will nun eine Untersuchung des Vorfalls einleiten.
Tausende Menschen benutzen jeden Tag die Fähren, die Manhattan beispielsweise mit den Vierteln Staten Island, Brooklyn oder Queens sowie mit dem Bundesstaat New Jersey verbinden. Pendler fahren mit den Booten zur Arbeit, Touristen geniessen die Aussicht auf die Skyline von Manhattan.
Immer wieder kommt es im Hafen von New York, wo sich der Atlantik, der East- und der Hudson River treffen, zu Fährunglücken. So prallte 2003 eine Staten Island-Fähre mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Anlege-Kai. Elf Menschen starben, dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Bei einem ähnlichen Unglück im Mai 2010 wurden ebenfalls dutzende Passagiere verletzt.