Die pakistanische Luftwaffe hat in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan mindestens 60 mutmassliche Extremisten getötet. Unter den getöteten «Terroristen» seien auch ranghohe Kommandanten, erklärte die Armee am Mittwoch.
Rund 30 Menschen seien bei dem Einsatz in Nord-Waziristan verletzt worden. Unter ihnen sollen laut Geheimdienstmitarbeitern auch Zivilisten sein. Die Region gilt als Rückzugsgebiet der pakistanischen Taliban sowie verbündeter Kämpfer.
Im Visier waren laut Militärangaben Verantwortliche für Bomben- und Selbstmordattentate der jüngsten Zeit. Bei den Angriffen auf Verstecke der Aufständischen wurde auch ein grosses Munitionsdepot zerstört.
Armee und Rebellen lieferten sich am Mittwoch Gefechte. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete Angriffe von Kampfhelikoptern und Bodentruppen auf die Stadt Mir Ali. Laut einem Geheimdienstvertreter in Nord-Waziristan wurden auch in den Regionen um Datta Khel und Ghulam Ali Ziele beschossen.
Nord-Waziristan ist eines von sieben halbautonomen pakistanischen Stammesgebieten entlang der afghanischen Grenze. Die jüngsten Angriffe dürften ein weiterer Dämpfer für die Verhandlungen der Regierung in Islamabad mit den pakistanischen Taliban sein. Die Gespräche hatten im Februar begonnen, eine Anfang März beschlossene Waffenruhe wurde aber schon im Folgemonat gebrochen. Die Taliban sind mit Kämpfern verbündet, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen.
Seit dem Beginn des Aufstands der pakistanischen Taliban im Land im Jahr 2007 wurden mehr als 6800 Menschen getötet, wie aus einer AFP-Zählung hervorgeht.