Bei einer Anschlagsserie auf sunnitische Ziele sind im Irak am Freitag mindestens 67 Menschen getötet worden. Beim schwersten Anschlag in Bakuba nördlich von Bagdad starben laut Ärzten 41 Menschen, als zwei Bomben vor einer Moschee explodierten.
Bei einem Bombenanschlag auf eine sunnitische Begräbniszeremonie in Madain südlich der Hauptstadt wurden nach Behördenangaben acht Menschen getötet und mindestens 25 weitere verletzt.
Am Abend detonierten zwei an einer Strasse im sunnitisch dominierten Teil von Westbagdad versteckte Sprengfallen sowie zwei Bomben in Südbagdad, dabei wurden 16 Menschen getötet.
Ein weiterer Anschlag wurde auf ein Café in der ebenfalls sunnitischen Stadt Falludscha gemeldet, dabei gab es zwei Todesopfer. Im Nordirak fielen mindestens drei Menschen der Gewalt zum Opfer.
Über 40 Tote in den Tagen zuvor
In den beiden Tagen zuvor waren bei Anschlägen auf schiitische Ziele unter anderem in Kirkuk und Bagdad mehr als 40 Menschen getötet worden.
Die Gewalt im Irak nimmt seit Beginn der Proteste der sunnitischen Opposition gegen die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki im Januar zu. Die Opposition wirft dem Regierungschef autoritäre Methoden und die Benachteiligung der sunnitischen Minderheit vor.
Der vorherige bewaffnete Konflikt unter den Religionsgemeinschaften dauerte von 2006 bis 2008, zehntausende Menschen fielen der Gewalt zum Opfer. Im April hab es nach einer Zählung der Nachrichtenagentur 460 Todesopfer, im Mai liegt die Opferzahl nach den Anschlägen vom Freitag schon bei 255.