Eine Woche nach dem verheerenden Monsunregen und Überschwemmungen hat ein weiteres Sturmtief auf den Philippinen Chaos und Elend gebracht. Bei Sturzfluten und Erdrutschen kamen im Norden des Landes mindestens drei Menschen ums Leben.
Dies teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Tropensturm „Kai-Tak“ mit Windböen bis zu 90 Kilometern in der Stunde brach am Mittwoch kurz vor Sonnenaufgang über die Nordostküste herein. Die Behörden ordneten in besonders gefährdeten Gebieten Zwangsräumungen an.
„Es hat schon über Nacht heftig geregnet, und in einigen Orten gab es Sturzfluten“, sagte Katastrophenhelfer Edgar Gumabay. „An manchen Stellen stieg das Wasser den Menschen bis zum Hals. Wir haben hunderte Leute in Sicherheit gebracht.“
Zwei Männer ertranken, ein dritter erlitt einen tödlichen Stromschlag, berichtete das Büro für Zivilverteidigung. In den Provinzen La Union und Pangasinan mussten 3555 Menschen gerettet werden, weil Sturzfluten ihre Häuser bedrohten, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Strassen waren durch Erdrutsche verschüttet und Dörfer abgeschnitten.
Auch in der Hauptstadt Manila, die noch unter den Folgen schwerer Überschwemmungen mit fast 100 Toten in der vergangenen Woche leidet, gingen erneut sintflutartige Regenfälle nieder. In Teilen der Stadt wurden die Schulen geschlossen, Flüge am Flughafen von Manila waren verspätet.
Nach Angaben des Wetterbüros bewegte das Sturmtief sich nur langsam Richtung Nordwesten und dürfte noch bis Freitag für heftigen Regen sorgen. Vergangene Woche waren in Manila und Umgebung 95 Menschen bei schweren Überschwemmungen umgekommen. Drei Millionen Bewohner waren von dem ungewöhnlich heftigen Monsunregen betroffen.