Bei einer Serie von Überfällen in einer Stadt im Norden Nigerias sind am Sonntag mindestens sechs Menschen getötet worden. Nach Angaben der Behörden stürmten Extremisten der islamistischen Sekte Boko Haram am Morgen in Azare im Staat Bauchi die Innenstadt.
In zwei Polizeiwachen seien Bomben detoniert, zudem seien Filialen zweier nationaler Banken ausgeraubt worden. Unter den Opfern des insgesamt fünfstündigen Angriffs waren den Angaben zufolge ein Polizist, ein Soldat und vier Zivilpersonen.
Die laut Augenzeugen mit Maschinengewehren und Sprengsätzen bewaffneten Täter konnten offenbar entkommen. „Wir haben bisher niemanden verhaftet, die Ermittlungen dauern noch an“, sagte der örtliche Polizeisprecher Ikechukwu Aduba.
Sekte als Hauptverdächtige
Offiziell hatte sich zunächst auch niemand zu den Überfällen bekannt. Es sei jedoch davon auszugehen, dass Mitglieder der radikalislamischen Boko Haram dahinter steckten, sagte Aduba.
Die extremistische Gruppe hatte in der Region zuletzt mehrfach in ähnlicher Weise zugeschlagen. Es wird vermutetet, dass sie auf diese Weise die nötigen Mittel für grössere Anschläge beschaffen will.
Bei einer Anschlagsserie in der nordnigerianischen Stadt Damaturu wurden Anfang November mehr als hundert Menschen getötet. Auch zu einem Anschlag auf ein UNO-Büro in der Hauptstadt Abuja mit 24 Toten im August hat sich Boko Haram bekannt.