Mindestens vier Menschen bei Protesten getötet

Am dritten Jahrestag der Revolution in Ägypten sind bei Protesten gegen das Regime nach Regierungsangaben mindestens vier Menschen getötet worden. Es habe vier Tote bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei gegeben, erklärte das Gesundheitsministerium.

Anhänger der Muslimbrüder protestieren in Kairo (Bild: sda)

Am dritten Jahrestag der Revolution in Ägypten sind bei Protesten gegen das Regime nach Regierungsangaben mindestens vier Menschen getötet worden. Es habe vier Tote bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei gegeben, erklärte das Gesundheitsministerium.

In Kairo ging die Polizei mit Tränengas und Schrotschüssen gegen Anhänger des gestürzten islamistischen Präsidenten und andere regierungskritische Demonstranten vor. Ein erneuter Bombenanschlag schürte die Sorge vor einer Eskalation der Gewalt. Der Sprengsatz explodierte am Samstag nahe einer Polizeischule in Kairo. Entgegen erster Informationen wurde den Behörden zufolge aber niemand verletzt.

Zu der Anschlagsserie auf Polizeistationen in der Hauptstadt vom Freitag bekannte sich eine Al-Kaida-nahe Islamisten-Gruppe, die aus dem Sinai operierende Gruppe Ansar Bait al-Makdis, wie die amerikanische Internet-Beobachtungsstelle SITE mitteilte. Sie habe eine Bekennerbotschaft in mehreren Online-Foren radikaler Muslime veröffentlicht.

Darin habe die Gruppe zudem Muslime aufgefordert, sich von den «feindlichen Hauptquartieren und Sicherheitszentren» fernzuhalten. Sie hatte sich im vergangenen Jahr auch zu dem Anschlag auf den Innenminister bekannt, den dieser überlebt hatte.

Zahlreiche Angriffe

Nachdem das Militär den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli im Zuge von Massenprotesten gestürzt hatte, kommt es immer wieder zu Angriffen auf Sicherheitskräfte. Am gefährlichsten ist die Lage auf der Sinai-Halbinsel.

Die Regierung macht Mursis Muslimbruderschaft dafür verantwortlich. Sie hat diese inzwischen offiziell als Terrororganisation eingestuft und geht hart gegen sie vor.

Bei den Anschlägen am Freitag wurden sechs Menschen getötet. Unter anderem sprengte sich ein Selbstmordattentäter vor dem Polizeipräsidium in die Luft.

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