Bei einem mutmasslichen Selbstmordanschlag auf eine Hochburg der Hisbollah in Libanon sind am Samstag mindestens vier Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Dies sagte der libanesische Innenminister Scharbel im Hisbollah-eigenen Fernsehsender Al-Manar.
Der Anschlag wurde nach Angaben von Scharbel in einer Tankstelle in der nordöstlichen Stadt Hermel verübt, einer Hochburg der radikalen Schiitenbewegung Hisbollah. Es ist der zweite Anschlag in dieser Stadt innerhalb kurzer Zeit.
«Wir gehen von einem Selbstmordanschlag aus», sagte Scharbel weiter. Drei der Verletzten seien in einem lebensbedrohlichen Zustand. Die Explosion, die sich kurz nach Einbruch der Dunkelheit gegen 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MEZ) ereignete, löste einen Grossbrand aus, der den Rettungskräften die Zufahrt erschwerte. Fernsehbilder zeigten hohe Flammen am Anschlagsort.
Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Die Tankstelle gehört zu einer Wohltätigkeitsorganisation, die von dem 2010 gestorbenen schiitischen Würdenträger Mohammed Hussein Fadlallah gegründet worden war.
Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien ist es auch in dem eng mit dem Nachbarland verflochtenen Libanon zu einem Anstieg der Gewalt gekommen. Die Hisbollah-Miliz kämpft seit Mitte 2013 im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Seitdem gab es sieben Anschläge auf Hochburgen der Bewegung in Libanon, davon nun allein vier innert eines Monats.