In Jemens Hauptstadt Sanaa sind bei einem Anschlag auf betende Muslime in einer Moschee am Donnerstagmorgen mindestens zwei Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Zum Anschlag bekannte sich die Terrormiliz IS.
Der Angriff ereignete sich in der Balili-Moschee in der Nähe der Polizeiakademie der Stadt. Die schiitischen Gläubigen verrichteten zur Tatzeit anlässlich des islamischen Opferfests Eid al-Adha ihr Morgengebet.
Zeugen berichteten, zunächst habe es eine Explosion in der Moschee gegeben. Als die Gläubigen in Panik aus dem Gotteshaus gerannt seien, habe sich am Eingang des Gebäudes ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Ob auch die erste Explosion von einem Selbstmordattentäter stammte, war nicht bekannt.
Gegen «Ungläubige» gerichtet
Sanaa wird seit rund einem Jahr von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert. Seit einigen Monaten gibt es immer wieder schwere Angriffe des IS auf schiitische Muslime in Gotteshäusern. Auch zu dem Attentat vom Donnerstag bekannte sich der IS. Der Anschlag habe sich gegen «Ungläubige» gerichtet, hiess es in einer Mitteilung.
Der IS, der grosse Gebiete im Irak und in Syrien kontrolliert, sieht Schiiten als Ketzer an. Erst Anfang September wurden bei einem IS-Anschlag auf eine Moschee in Sanaa mehr als 30 Menschen getötet und fast hundert weitere verletzt.
Im Jemen geht eine arabische Militärkoalition derzeit gegen die Huthi-Rebellen vor, um deren Vormarsch zu stoppen. Ziel des Einsatzes ist es, den im saudiarabischen Exil lebenden Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi wieder an die Macht zu bringen.