Minenkonzern Anglo American plant Massenentlassungen

Der weltgrösste Platinförderer Anglo American Platinum will im Zuge eines Konzernumbaus bis zu einem Viertel der Stellen abbauen und die Förderung deutlich kürzen. Von Minen-Stilllegungen und anderen Sparmassnahmen sind bis zu 14’000 von zuletzt knapp 57’000 Beschäftigte betroffen.

Minenarbeiter in Rustenburg (Archiv) (Bild: sda)

Der weltgrösste Platinförderer Anglo American Platinum will im Zuge eines Konzernumbaus bis zu einem Viertel der Stellen abbauen und die Förderung deutlich kürzen. Von Minen-Stilllegungen und anderen Sparmassnahmen sind bis zu 14’000 von zuletzt knapp 57’000 Beschäftigte betroffen.

Am stärksten trifft es den Standort Rustenburg mit 13’000 Arbeitern. Das neue jährliche Platin-Förderziel liege zwischen 2,1 und 2,3 Millionen Unzen pro Jahr und damit 400’000 unter der bisher angepeilten Grösse, teilte die Tochter des Rohstoffkonzerns Anglo American am Dienstag in Johannesburg mit.

Insgesamt sollen die jährlichen Aufwendungen um 3,8 Mrd. Rand (399 Mio. Fr.) gedrückt und die Investitionen zurückgefahren werden. 2011 war der Gewinn des Unternehmens trotz eines zweistelligen Umsatzwachstums um 28 Prozent gefallen. Der Bergbaukonzern steuerte zuletzt rund 40 Prozent zur weltweiten Förderung von Platin bei.

In Rustenburg hatten die Arbeiter im vergangenen Jahr die Arbeit niedergelegt, um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne durchzuboxen. Anglo American Platinum hatte dies als illegal eingestuft und deshalb zwischenzeitlich 12’000 von ihnen auf die Strasse gesetzt.

Die Streiks waren Teil eines Arbeitskampfs bei vielen südafrikanischen Minenbetreibern. Bei den Kämpfen zwischen Arbeitern und der Polizei kamen damals zahlreiche Menschen ums Leben.

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