Mit einer Mini-Reform der Ethikkommission will FIFA-Präsident Sepp Blatter die Korruption im Fussball-Weltverband in den Griff bekommen.
Das 24-köpfige FIFA-Exekutivkomitee stimmte in Zürich dem Änderungsvorschlag von Blatter zu, wonach die Ethikkommission künftig mit Anklage und Gericht in zwei Kammern arbeiten und auch rückwirkend tätig werden kann.
„Es ist ein historischer Tag für den FIFA-Reformprozess. Eine Kammer ermittelt und die andere arbeitet als Richter“, meinte der 76-jährige Walliser und sprach von einem „riesigen Schritt vorwärts“.
Ausserdem wurde am Freitag in Zürich entschieden, dass künftig mindestens eine Frau dem FIFA-Exekutivkomitee angehören muss. Zudem soll das International Football Association Board (IFAB), das über das Regelwerk wacht und entscheidet, transparenter und demokratischer gestaltet werden. Auch der Streit um den internationalen Länderspielkalender und die Versicherungspflicht für Nationalspieler wurde beigelegt. Die FIFA wird ab 1. September dieses Jahres die Versicherungen für Spieler bei allen Vorbereitungs-, Qualifikations- und WM-Spielen übernehmen
Die FIFA schloss das Geschäftsjahr 2011 mit einem Gewinn von 36 Millionen US-Dollar (27 Mio. Euro) ab. Der Überschuss sei in den Jahren nach Weltmeisterschaften traditionell geringer, hiess es angesichts der Gewinne von 202 und 196 Millionen Dollar in den Jahren davor. Die Einnahmen betrugen 1,07 Milliarden Dollar (1,29 Mrd. 2010). Die FIFA hat Rücklagen von 1,293 Milliarden Dollar.