Eine kürzlich entdeckte Mini-Krake mit dem Spitznamen «Casper» brütet ihre Eier auf Manganknollen am Boden des Pazifischen Ozeans aus. Das könnte den Tiefseekraken zum Verhängnis werden.
Mangan und andere in den Knollen vorhandene Stoffe werden für die Industrie nämlich immer wichtiger. Die Metalle würden in Handys und Computern verwendet, wie ein internationales Biologen-Team im Fachmagazin «Current Biology» schreibt.
Die Forscher aus Deutschland und den USA hatten die Kraken-Art bei Tauchexpeditionen in einer Tiefe von mehr als 4000 Metern beobachtet. In dieser Tiefe heften die Tierchen ihre Eier an Stängel bestimmter abgestorbener Schwämme, die an Manganknollen wachsen und brüten sie dort jahrelang aus. Ohne die Knollen finden die Kraken dort keinen Laichplatz.
Aus Sicht der Forscher ist die Abhängigkeit der Kraken von den Metallklumpen ein Beleg dafür, dass die ökologischen Folgen gründlich untersucht werden müssen, bevor Manganknollen zu industriellen Zwecken abgebaut werden.
«Casper» war im Februar zu einem kleinen Social-Media-Star avanciert. Der US-amerikanische Tauchroboter «Deep Discovery» hatte den etwa zehn Zentimeter kleinen Tiefseekraken (Octopoda, Untergruppe: Incirrina) vor der hawaiianischen Necker-Insel in einer Tiefe von 4290 Metern aufgespürt, ihn aus nächster Nähe gefilmt und den Clip direkt veröffentlicht.
Die Webgemeinde gab dem nahezu durchsichtigen Kraken dann den Namen Casper, in Anlehnung an das bekannte Trickfilm-Gespenst.