Mississippi schafft wegen Verwaltungspanne erst jetzt Sklaverei ab

Im US-Bundesstaat Mississippi ist wegen einer Verwaltungspanne erst in diesem Monat die Sklaverei offiziell abgeschafft worden. Es war schlicht vergessen worden, das Ergebnis einer Abstimmung zum formalen Ende der Sklaverei an höhere US-Behörden weiterzuleiten.

Daniel Day-Lewis als Präsident Abraham Lincoln im Spielberg-Film: Der Film machte einen Professor neugierig (Archiv) (Bild: sda)

Im US-Bundesstaat Mississippi ist wegen einer Verwaltungspanne erst in diesem Monat die Sklaverei offiziell abgeschafft worden. Es war schlicht vergessen worden, das Ergebnis einer Abstimmung zum formalen Ende der Sklaverei an höhere US-Behörden weiterzuleiten.

Das berichtet das Magazin „Time“. Die fehlende Akte sei am 7. Februar offiziell nachgereicht worden – 148 Jahre nachdem der Besitz von Sklaven im Rest des Landes für illegal erklärt wurde.

Im November letzten Jahres war ein Professor der Universität von Mississippi bei einer Internetrecherche auf den Verwaltungsfehler gestossen. Er hatte im Kino den Spielberg-Film „Lincoln“ gesehen und wollte sich informieren, wie in seinem Bundesstaat die Sklaverei abgeschafft wurde.

Heraus kam, dass der Südstaat ohnehin erst als letzter Bundesstaat im Jahr 1995 das Ende der Sklaverei formell anerkannt hatte, ohne jedoch das nötige Dokument weiterzureichen.

Der US-Kongress hatte die Sklaverei bereits 1865 für ungesetzlich erklärt. Ein Grossteil der Bundesstaaten hatten die Gesetzesänderung im selben Jahr beschlossen.

Neben Mississippi hatten sich vier Staaten geweigert, die Verfassungserweiterung anzunehmen. Über die Jahrzehnte geriet sie in Vergessenheit. „Am Ende haben wir es doch noch hinbekommen“, kommentierte Senator Hillman Frazier, der an der Abstimmung von 1995 beteiligt war.

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