Mit dem Winter oder wenigstens fast zeitgleich mit dem Winter hat in der Schweiz am Montag die fünfte Jahreszeit Einzug gehalten. In verschiedenen Städten gingen um 11 Uhr 11 – oder schon früher Fasnächtler und Anhänger der Bööggen auf die Strassen.
In Zürich läuteten punkt 11.11 zahlreiche Fasnachtsbegeisterte mit Trompeten, Pauken und Konfettiregen die närrische Zeit ein. Mit dem traditionellen Guggen-Konzert auf dem Hirschenplatz gaben die Kostümierten den Startschuss für die Zürcher Fasnacht. Diese wird vom 7. bis 9. März 2014 stattfinden.
Lautstark zogen mehrere hundert Fasnachtsbegeisterte mit fantasievollen Gewändern und geschminkten Gesichtern durch die Gassen der Zürcher Altstadt. Auch viele Schaulustige nutzten den Fasnachtsbeginn und zogen sich ihre Kostüme über.
Berner Fasnachtsbär im Winterschlaf
In Bern wurde der Fasnachtsbär zum traditionellen Winterschlaf in den Käfigturm geschickt. 115 Tage muss er dort ausharren, bis er am 6. März zur «Ychüblete» der Berner Fasnacht wachgeküsst und befreit wird. Vize-Stadtpräsident Reto Nause begrüsste die Fasnächtler danach zu einem Umtrunk im Erlacherhof, dem Sitz der Stadtregierung.
«Tanzt und feiert, aber tanzt Euch nicht frei», rief Nause den Narren zu, in Anlehnung an die «Tanz-Dich-Frei»-Kundgebung von Ende Mai 2013, bei der es zu Ausschreitungen mit Verletzten und grossen Sachschäden gekommen war.
In der Stadt St. Gallen warteten die Musikantinnen und Musikanten in ihren schrillen Kostümen am Montag nicht bis 11 Uhr 11. Denn schliesslich muss man sich warm laufen. Nach dem «Agugge» am frühen Morgen auf dem Marktplatz zogen die Fasnächtler und Guggen durch die Stadt.
Noch 107 Tage warten in Luzern
In Luzern – bekannt für seine Fasnachtstradition – hatten die Narren und Närrinnen am Montag keinen Ausgang. Gemäss der Webseite des «Lozärner Fasnachtskomitees» müssen sie sich noch 107 Tage zurückhalten bis zum Urknall am Schmutzigen Donnerstag. Dieser findet 2014 am 27. Februar statt.
Auch in der Westschweiz begannen die Fasnächtler die neue Saison. In Sitten schlug die Uhr am Stadthaus um 11.11 Uhr exakt elf Mal. «Zeichentrickfilm» heisst das Motto der Fasnacht, und Thema dürfen auch alle von diesem Begriff abgeleiteten Wortspiele sein, wie Christian Pannatier, Schatzmeister des Fasnachtskomitee, sagte.
Auftakt mit Freiburger Guggenmusik
Etwas fasnächtlich ging es in Sitten aber schon am Wochenende zu: Die Delegierten des Fasnachtsverbandes Schweiz (Helvetischer Fasnachts-Ring, Hefari) hielten in Sitten ihre Jahresversammlung ab.
Auch in Freiburg wurde die Fasnacht (Carneval des bolzes) offiziell eröffnet, wie Vereinspräsident Alain Rappo auf Anfrage sagte. 250 bis 300 Menschen hätten sich zum Konzert der Freiburger Gugge eingefunden, berichtete er. In Freiburg wird die Fasnacht am 28. Februar 2014 beginnen.