Mitglieder von Pussy Riot erhalten Lennon-Ono-Friedenspreis

Die wegen einer kremlkritischen Aktion im Gefängnis sitzenden Mitglieder der russischen Band Pussy Riot erhalten den diesjährigen Lennon-Ono-Friedenspreis. Der Preis soll am Freitag dem Ehemann einer der drei inhaftierten Musikerinnen übergeben werden.

Eine Kundgebung für die Freilassung der Pussy-Riot-Mitglieder im niederländischen Den Haag (Archiv) (Bild: sda)

Die wegen einer kremlkritischen Aktion im Gefängnis sitzenden Mitglieder der russischen Band Pussy Riot erhalten den diesjährigen Lennon-Ono-Friedenspreis. Der Preis soll am Freitag dem Ehemann einer der drei inhaftierten Musikerinnen übergeben werden.

Das hiess es am Donnerstag auf der Website der New Yorker Künstlerin Yoko Ono. Die Witwe des Ex-Beatles John Lennon hatte die Ehrung 2002 mit einem Preisgeld von 50’000 Dollar gestiftet. Er wird alle zwei Jahre vergeben.

Die drei Frauen waren nach einem „Punkgebet“ gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Urteil habe „international starke Kritik hervorgerufen und Russlands Haltung zur Meinungs- und Redefreiheit infrage gestellt“, hiess es von der Stiftung Onos.

„Pussy Riot wird von zahlreichen Aktivisten und Menschenrechtsgruppen auf der ganzen Welt unterstützt, die überall gegen das Urteil protestiert haben.“

Weitere Preisträger

Die drei jungen Frauen sind nicht die Einzigen, die in diesem Jahr den Preis von Onos Stiftung erhalten sollen. Geehrt werde auch die amerikanische Friedensaktivistin Rachel Corrie, die 2003 von einem israelischen Bulldozer überrollt wurde, als sie den Abriss eines palästinensischen Hauses verhindern wollte.

Der im Dezember gestorbene Journalist Christopher Hitchens soll für seine religionskritischen Schriften geehrt werden. Der einzige Preisträger, der die Urkunde selbst in die Hand nehmen kann, ist John Perkins. Der Autor hat weltweit Korruption angeprangert.

Die Preise sollen am 9. Oktober im isländischen Reykjavik übergeben werden. Nur der Preis für Pussy Riot wird in Zusammenarbeit mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International vorgezogen.

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