Eine Siesta oder helles Licht nach dem Mittagessen lindern die Nachmittagsmüdigkeit. Ein Schweizer und belgische Forscher haben festgestellt, dass die geistigen Fähigkeiten nach einem Mittagsschlaf oder hellem Lichtschein besser waren als ohne.
Es ist bekannt, dass sowohl helles Licht als auch ein Nickerchen die kognitiven Leistungen bei Personen mit Schlafmangel verbessert. Ein Team um Rachel Leproult von der Université Libre in Brüssel, dem auch ein Genfer Forscher angehörte, wollte wissen, ob dies auch bei ausgeruhten Menschen gegen die Trägheit nach dem Mittagessen wirkt.
25 gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe machte nach dem Mittagessen ein 30-minütiges Schläfchen oder schaute einen 30-minütigen Dokumentarfilm. Die andere Gruppe sah einen Dokumentarfilm entweder bei hellem, blauen Licht, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinflusst, oder bei nicht-wirksamem, orangem Licht.
Dreimal täglich – morgens, nach dem Mittagessen und am späten Nachmittag – testeten die Psychologen die kognitive Flexibilität der Probanden. Dies geschieht üblicherweise mit einem Test, der die Fähigkeit, zwischen Aufgaben hin- und herzuwechseln, prüft. Er lässt darauf schliessen, wie schnell sich eine Person an neue Situationen anpassen kann.
Leistungsabfall gemindert
Die Testpersonen in den Kontrollgruppen zeigten einen klaren Leistungsabfall nach dem Mittagessen – landläufig «Suppenkoma» oder «Essensnarkose» genannt. Sowohl das Schläfchen als auch helles Licht verringerten diesen Leistungsknick, wie die Forscher im Fachjournal «PLoS One» berichten.
Die Resultate deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass helles Licht nach dem Mittagessen die Nachmittagsmüdigkeit gleich gut lindert wie ein Nickerchen. Frühere Studien hätten angedeutet, dass ein Schläfchen besser wirkt. Aufgrund der kleinen Stichprobengrösse ist die Aussagekraft dieser Studie jedoch begrenzt.