Mix aus seltsamer Stimmung und Stolz nach dem Weiterkommen des FCB

Im St.-Jakob-Park herrscht nach dem 2:2 gegen die AC Fiorentina eine seltsame Atmosphäre. Erstmals ist der FCB als Gruppensieger einer Vorrunde weiter. Dennoch freut sich niemand ausgelassen darüber.

Nach dem 2:2 gegen Fiorentina als vorzeitiger Gruppensieger in den 1/16-Finals: der FC Basel (Bild: SI)

Im St.-Jakob-Park herrscht nach dem 2:2 gegen die AC Fiorentina eine seltsame Atmosphäre. Erstmals ist der FCB als Gruppensieger einer Vorrunde weiter. Dennoch freut sich niemand ausgelassen darüber.

Es ging keine Welle durchs Stadion, die Spieler drehten keine Ehrenrunde, es wurde keine Hurra-Musik eingespielt – auch wenn nach dem Remis gegen den Serie-A-Dritten feststand, dass sich Basel soeben für die Runde der letzten 32 in der Europa League qualifiziert hatte. «Es herrschte eine komische Stimmung», fand der als Innenverteidiger umfunktionierte Michael Lang. Der Ostschweizer ortete den Grund in der durchzogenen Darbietung. «Wir wissen, dass wir es besser können. Wir haben nicht wie im Hinspiel die Leistung abgerufen, zu der wir fähig wären. Andererseits haben wir unser Ziel erreicht.»

Vielleicht, merkte Lang an, habe das Team in der Startphase der Partie gemerkt, dass das Selbstvertrauen nach den zwei Niederlagen in der Meisterschaft gegen GC und in St. Gallen nicht so gross war. Auch Trainer Urs Fischer sprach von einem nervösen Beginn. «Wir haben uns selber in Schwierigkeiten gebracht. Bei den beiden Gegentoren stellten wir uns zu naiv an», sagte Fischer. «Wenn man unter Druck gerät und der Gegner ein derart starkes Pressing aufzieht, muss man richtige Entscheide treffen. Das ist uns nicht gelungen.»

Für die Basler Reaktion nach dem 0:2-Rückstand mit einem Feldspieler mehr fanden die Beteiligten derweil lobende Worte. «Wenn italienische Mannschaften 2:0 vorne sind, ist es für jedes Team der Welt schwierig, den richtigen Ansatz zu finden, um den Gegner auszuspielen. Ich habe grossen Respekt vor der Mentalität dieses Teams», sagte der österreichische Stürmer Marc Janko. Chefcoach Fischer zeigte sich von der Geduld seines Teams beeindruckt. «Sie hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wer Gruppensieger ist, hat vieles richtig gemacht.»

Der FCB und sein Trainer werden es verkraften können, dass am 10. Dezember im unbedeutend gewordenen letzten Gruppenspiel bei Lech Poznan zwei gesperrte Stammkräfte fehlen. Abwehrchef Radoslav Suchy handelte sich wie Janko die dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb ein. In der Abwehr wird das nach den Ausfällen von Manuel Akanji, Daniel Höegh, Philipp Degen (alle verletzt), Ivan Ivanov (rekonvaleszent) und nun Suchy wieder zu Umstellungen führen. Und im Sturm hätte womöglich ohnehin Albian Ajeti eine Einsatzgelegenheit erhalten. «Vielleicht ist es gar nicht schlecht, ein bisschen die Beine auszuruhen», sagte Janko mit einem süffisanten Lächeln. Zum Abschluss der Vorrunde wird Basel nach dem Gastspiel in Polen noch den Cup-Viertelfinal in Sitten bestreiten.

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