Das Manneken Pis trägt Designer-Kleidung: Jean-Paul Gaultier hat zur Lesben- und Schwulenparade in Brüssel die berühmte Bronzestatue des pinkelnden Knaben eingekleidet.
Der französische Modeschöpfer entwarf massgeschneiderte Haute Couture, die am Donnerstagabend der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das Manneken Pis hat jetzt eine schwarze Mütze mit Hörnern auf, die den rebellischen Charakter der Figur unterstreichen soll. Die Statue trägt zu besonderen Anlässen immer wieder Garderobe – das Gaultier-Outfit ist bereits das 929. Kostüm.
Das Manneken Pis versprühe einen Geist von Spott, Ironie und Humor, wie es für ein Wahrzeichen von nationalem Rang eigentlich unglaublich sei, sagte Gaultier der Nachrichtenagentur Belga zufolge. Paris sei im Vergleich zu Brüssel viel versnobter.
Gaultier gilt als Enfant terrible der internationalen Modewelt. Der 63-jährige Designer macht immer wieder mit aussergewöhnlichen Aktionen und Entwürfen auf sich aufmerksam. Im Februar erschien er ohne Hose zur César-Filmpreisverleihung in Paris, um die Trophäe für die besten Kostüme im Film «Saint Laurent» von Bertrand Bonello zu überreichen.