Der mongolische Ex-Präsident Nambar Enchbajar ist wegen Korruption zu vier Jahren Haft verurteilt worden. In der am Donnerstag live übertragenen Gerichtssitzung wurde der 54-Jährige zunächst zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, aufgrund einer Amnestieregelung erhielt er dann drei Jahre weniger.
Enchbajar wurde für schuldig befunden, unter anderem für ein Kloster gedachte Spenden missbraucht und ein Hotel illegal privatisiert zu haben. Der Sozialist hatte das zentralasiatische Land fast ein Jahrzehnt lang bis 2009 zunächst als Regierungschef und dann als Präsident geführt.
Enchbajar war im April bei einer Razzia festgenommen worden. Er wies die Vorwürfe als politisch motiviert zurück. Sein Anwalt kündigte Berufung gegen das Urteil an. Von der Teilnahme an den Parlamentswahlen im Juni war der Sozialist ausgeschlossen worden.
Die an Bodenschätzen reiche Mongolei, ein Land fünf Mal so gross wie Deutschland, hat nur drei Millionen Einwohner. Die Antikorruptionsorganisation Transparency International führt das Land auf Platz 120 von 182 Staaten.