Der neue italienische Ministerpräsident Mario Monti hat Ermittlungen zur Korruptionsaffäre um den Rüstungs- und Raumfahrtkonzern Finmeccanica angekündigt.
Monti erklärte am Mittwoch in einer Stellungnahme, er werde die Minister für Verteidigung und wirtschaftliche Entwicklung anweisen sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte unternommen würden.
Das Büro von Monti konnte Berichte von Nachrichtenagenturen über ein Treffen zwischen dem Vorsitzenden von Finmeccanica, Francesco Guarguaglini, und dem Staatssekretär Antonio Catricala nicht bestätigen. In den Medien war über Verbindungen der Affäre mit der Regierung von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi spekuliert worden.
Schmiergeld an Politiker
Finmeccanica ist zu 30 Prozent in der Hand des Staates. Dem Konzern wird vorgeworfen, Schmiergeld an Politiker gezahlt zu haben. Die Affäre um den Konzern belastet die italienische Politik seit langem, die Ermittlungen laufen seit über einem Jahr.
Drei Personen wurden am Samstag im Rahmen einer ausgedehnten Untersuchung der römischen Staatsanwaltschaft wegen Steuerbetrugs und Geldwäscherei verhaftet. Festgenommen wurden der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde Enav, Guido Pugliesi, der Direktor der Finmeccanica-Tochter Selex, Manlio Fiore, und ein Buchhalter, Marco Iannilli.
Gegen Präsident Guarguaglini läuft eine Untersuchung wegen Schwarzgeldern. Er wird beschuldigt, auf Bankkonten in Steuerparadiesen Schwarzgelder angesammelt zu haben. Mit den Schwarzgeldern wurden angeblich Politikern im In- und Ausland Schmiergelder für Aufträge gezahlt.