Knapp 400 Jahre nach dem Tod von Miguel de Cervantes (1547-1616) wird die Grabstätte des «Don Quijote»-Autors in der Altstadt von Madrid ab Freitag erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ein Monument mit den lange verschollenen und am 17. März entdeckten Gebeinen des spanischen «Nationaldichters» wurde am Donnerstag im Kloster San Ildefonso de las Trinitarias descalzas feierlich eingeweiht. Spanien und die Welt könnten von nun an die Überreste von Cervantes ehren, sagte Bürgermeisterin Ana Botella.
Die seit dem 17. Jahrhundert verschollenen Gebeine waren von einem 30-köpfigen Expertenteam im März nach knapp einjähriger Suche im Untergrund des Klosters entdeckt worden. In der Kirche im Madrider «Literatenviertel» wurde Cervantes auf eigenen Wunsch beigesetzt, als er mit 68 Jahren in Armut starb. Das Kloster war im Laufe der Jahrhunderte allerdings mehrmals umgebaut und erweitert worden, so dass man lange über den Verbleib der Knochenreste rätselte.
Es gibt zwar keinen DNA-Beweis dafür, dass unter den entdeckten Knochenresten von mehreren Menschen auch Teile der Leiche des Schöpfers des «Ritters von der traurigen Gestalt» sind. Von Cervantes sind nämlich keine lebenden Nachkommen bekannt. Die spanischen Wissenschaftler meinten aber, man verfüge über «historische, archäologische und anthropologische Beweise», so dass man keine Zweifel habe.