Nach dem folgenschweren Fährunglück auf den Philippinen mit Dutzenden Toten ist gegen die Betreiber und die Besatzung des Schiffes Anklage wegen Mordes erhoben worden. Die Anklage wurde in Ormoc erhoben.
Die Holzfähre war am Donnerstag kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ormoc gesunken, obwohl die See ruhig war. Warum das Schiff kenterte, soll nun eine Untersuchung und eine Befragung der Crewmitglieder klären.
Überlebende berichteten, dass die Fähre bei der Ausfahrt aus dem Hafen plötzlich gekentert sei. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand mehr Schwimmwesten habe anziehen können.
«Sie waren nicht vorsichtig, das heisst, es lag eine Tötungsabsicht vor. Sie waren absichtlich unbesonnen», sagte der örtliche Polizeichef Asher Dolina am Samstag. Insgesamt 19 Menschen seien angeklagt worden.
Nach philippinischem Recht kann Mord mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Zeitgleich laufen Ermittlungen der Küstenwache.
Bei dem Unglück der Fähre «M/B Kim Nirvana» kamen nach Behördenangaben 59 Menschen ums Leben. Insgesamt waren etwa 200 Menschen an Bord.