Der US-Geheimdienst CIA und der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad sollen 2008 gemeinsam den Hisbollah-Kommandanten Imad Mughnija bei einem Autobombenanschlag in Damaskus getötet haben. Das berichtete die «Washington Post» am Samstag unter Berufung auf einen ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter.
Mughnija war führendes Mitglied der libanesischen Hisbollah-Miliz. Er galt unter anderem als möglicher Drahtzieher eines Bombenanschlags auf das Hauptquartier der US-Marineinfanterie in Beirut 1983, bei dem 241 US-Soldaten getötet wurden.
Er soll auch an der Planung eines Anschlags auf ein jüdisches Kulturzentrum in Buenos Aires 1994 und der Entführung von zwei israelischen Soldaten im Sommer 2006 beteiligt gewesen sein.
Mughnija sei monatelang beobachtet worden, um den besten Zeitpunkt für das Attentat zu ermitteln, schreibt das Blatt. Als der damals 45-Jährige sich dann seinem SUV genähert habe, sei eine im Ersatzreifen deponierte Bombe ferngezündet worden.
Die USA hätten geholfen, die Bombe zu bauen, sagte der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter. Demnach seien Bomben vor dem Anschlag 25 mal auf einem CIA-Gelände getestet worden. Der Sprengsatz sei von Mossad-Agenten in Tel Aviv ferngezündet worden. Mossad-Mitarbeiter sollen ausserdem vor Ort in Damaskus gewesen sein.
Weder die CIA noch Israel wollten laut «Washington Post» den Bericht kommentieren. Am 19. Januar war Imads Sohn Jihad bei einem israelischen Luftangriff in Syrien zusammen mit einem iranischen General und mehreren Mitgliedern der Hisbollah getötet worden.