Einen Tag nach der Präsidentschaftswahl in Simbabwe hat sich der seit 33 Jahren regierende Staatschef Robert Mugabe zum Sieger ausrufen lassen. «Wir haben überzeugend gewonnen», sagte ein hohes Mitglied seiner Regierungspartei ZANU-PF am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) von Mugabes langjährigem Rivalen, Regierungschef Morgan Tsvangirai, sei «geschlagen» worden.
Rund 6,4 Millionen Bürger des südafrikanischen Landes waren am Mittwoch aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Tsvangirai trat bereits zum vierten Mal bei einer Präsidentschaftswahl gegen Mugabe an. Nach Angaben der Wahlkommission war die Beteiligung hoch.
Die Afrikanische Union (AU) erklärte, die Wahl sei ohne grössere Unregelmässigkeiten verlaufen. Örtliche Beobachter teilten jedoch mit, die Glaubwürdigkeit des Urnengangs sei «ernsthaft in Gefahr». Tsvangirais Lager hatte bereits vor der Abstimmung Manipulationen angeprangert.
Ungereimtheiten
Viele Bürger hätten ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen können, sagte der Chef des «Simbabwe-Netzwerk zur Unterstützung der Wahl» (ZESN), Solomon Zwana. Es genüge nicht, nur friedliche Wahlen durchzuführen, sie müssten auch demokratischen Anforderungen entsprechen, betonte Zwana.
Das Netzwerk, eine Dachorganisation verschiedener Bürgerrechtsgruppen, hatte bei der Wahl am Mittwoch 7000 Wahlbeobachter im ganzen Land.
Bei der Präsidentschaftswahl 2008 hatte Tsvangirai nach der ersten Runde vorn gelegen, musste seine Kandidatur aber nach blutigen Angriffen auf seine Anhänger zurückziehen. Nach der Wiederwahl Mugabes einigten sich beide Politiker schliesslich widerwillig auf eine Machtteilung.
Das Wahlergebnis wird bis zum Wochenende erwartet. Sollte keiner der fünf Präsidentschaftskandidaten eine absolute Mehrheit erzielen, gibt es am 11. September eine Stichwahl.