Das ägyptische Pfund ist am Montag auf ein Rekordtief gefallen. Präsident Mohammed Mursi gibt sich aber zuversichtlich, dass das Land die Krise in den Griff bekommt: Das Pfund werde sich „innerhalb von Tagen“ stabilisieren.
Der Sturz der Landeswährung sorge oder ängstige die Regierung nicht, zitierte die Nachrichtenagentur Mena den Präsidenten. Am Wochenende hatte die ägyptische Notenbank Kapitalkontrollen und neuartige Dollar-Auktionen eingeführt, um dem Schwund der Währungsreserven einen Riegel vorzuschieben.
Am Montag erfolgte die zweite dieser Auktionen. Nach Sonntag bot Ägypten den Banken erneut 75 Mio. Dollar an – mit maximal 11 Mio. Dollar pro Geldhaus. Der Kurs der ägyptischen Währung fiel daraufhin im Devisenhandel auf ein neues Rekordtief.
Der Chef des ägyptischen Bankenverbandes, Tarek Amer, begrüsste die Massnahmen und bezeichnete die Auktionen als „wichtigen ersten Schritt“ zu einem freien Wechselkurs. Bereits am Sonntag war das Pfund auf ein bisheriges Rekordtief zum Dollar gefallen.
Die Notenbank hofft, mit Hilfe dieses Instruments die stark gestiegene Nachfrage nach Devisen besser kontrollieren zu können. Dies ist nötig, da die für Benzin- und Lebensmittelimporte wichtigen Währungsreserven knapp werden.
Die Wirtschaft leidet unter den ausbleibenden Touristen und fehlenden ausländischen Investoren. Die Notenbank musste seit Beginn des Aufstandes gegen Husni Mubarak vor knapp zwei Jahren mehr als 20 Mrd. Dollar zur Stützung des ägyptischen Pfundes einsetzen.
Die politischen Unruhen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Verfassungsreferendum veranlassten viele Ägypter, das ägyptische Pfund in Devisen zu tauschen – aus Angst, dass die Regierung die Landeswährung abwertet oder Kapitalkontrollen einführt. Im November lagen die Währungsreserven bei rund 15 Mrd. Dollar und damit 60 Prozent tiefer als im Februar 2011.