Die britische Rockband Muse hat am Sonisphere Festival in Nidau einen heissen Samstag mit feuriger Wucht beendet. Rund 35’000 Fans, die zum Teil bereits seit dem frühen Nachmittag Konzerte verfolgten, zeigten ihre ungebrochene Begeisterung für die drei Briten.
Obwohl Muse in diesem Jahr auf Pyros, Luftartistinnen und allzu viele technische Spielereien verzichteten, vermochten sie ihre Fans zu überzeugen. Vielleicht sogar mehr als in den letzten Jahren. Denn letztlich war es immer der Sound, der die Massen anlockte – während die überladenen Bühnenshows oftmals kritisiert wurden.
Auch Frontmann Matthew Bellamy, Drummer Dominic Howard und Bassist Chris Wolstenhome hatten Sehnsucht nach den guten alten Zeiten, in denen die Gitarre, der Bass und das Schlagzeug im Zentrum standen. In denen sie als Band zusammenspielten und nicht um die Elektronik herum musizierten. So haben sie auch ihr neues Album «Drones» als klare Rückkehr zu ihren Wurzeln definiert.
Von ihren neuen Songs gaben sie am Konzert allerdings nur eine bescheidene Auswahl zum besten. Vielmehr schien es, als wolle Muse an ihrem einzigen Schweizer Konzert in diesem Jahr zeigen, dass das, was sie in ihrer bisherigen Karriere aus kreativer Übermut oftmals zu sehr aufbliesen, auch in reduzierter Form seine Kraft hat.
So ging ein Festival, bei dem die Musik ganz allgemein mehr zählte als das Brimborium, mit einem gelungenen, energetischen Höhepunkt zu Ende. Darauf eingestimmt hatten zuvor die Schweizer Formation Gustav & Les Hellbrothers, die Berliner Rockband Bonaparte um den Schweizer Tobias Jundt, die schwedischen The Hives sowie Incubus aus den Vereinigten Staaten.