Der US-Soldat, der bei einem Amoklauf 16 Zivilisten in Afghanistan getötet haben soll, ist ausser Landes gebracht worden. „Auf juristischen Rat hin“ sei der Soldat aus Afghanistan ausgeflogen worden, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.
Da das US-Militär in Afghanistan über keine passende Gefangeneneinrichtung verfüge, in der er festgehalten werden könne, sei er ausgeflogen worden. Den neuen Aufenthaltsort des Tatverdächtigen gab der Sprecher nicht bekannt.
Ob dem Verdächtigen auch in einem anderen Staat der Prozess gemacht werden soll, war zunächst unklar. Bislang ist noch keine Anklage gegen den Mann erhoben worden.
Verfahren im Land gefordert
Zuletzt hatten afghanische Abgeordnete gefordert, das Verfahren solle in Afghanistan stattfinden. Sie riefen Präsident Hamid Karsai auf, alle Gespräche mit den USA über eine langfristige militärische Präsenz im Land ruhen zu lassen, bis eine Entscheidung zugunsten eines öffentlichen Prozesses in Afghanistan gefallen sei.
Dem Soldaten wird vorgeworfen, am vergangenen Sonntag in zwei Dörfern der Provinz Kandahar 16 Menschen getötet zu haben, darunter drei Frauen und neun Kinder.