Der mutmassliche Mörder der Genfer Sozialtherapeutin ist von Polen an die Schweiz ausgeliefert worden. Dies bestätigte der Sprecher der Genfer Staatsanwaltschaft, Henri Della Casa zu einem Bericht der «Tribune de Genève».
Der Beschuldigte sei am gestrigen Donnerstag den Genfer Behörden überstellt worden, sagte er. Weitere Informationen zu dem Fall gab es vorerst nicht.
Der Kommunikationsbeauftragte der Genfer Justizbehörden, Vincent Derouand, sagte der Nachrichtenagentur sda, der Ausgelieferte müsse nun innerhalb von 48 Stunden, also bis am Samstag, durch die Staatsanwaltschaft einvernommen werden. Anschliessend müsse die Staatsanwaltschaft beim Zwangsmassnahmengericht eine Verlängerung der Untersuchungshaft erwirken.
Der polnische Justizminister hatte Ende November entschieden, den nach Polen geflohenen, vorbestraften Täter in die Schweiz zurückzuschaffen. Dafür war eine Frist bis zum kommenden 22. Januar vorgesehen.
Der mutmassliche Mörder, ein 39-jähriger französisch-schweizerischer Doppelbürger, war am 15. September nach einer viertägigen Flucht an der deutsch-polnischen Grenze festgenommen worden.
Der Mann sass wegen zweifacher Vergewaltigung in der Genfer Strafanstalt Champ-Dollon eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren ab. Er wird beschuldigt, am 12. September auf der Fahrt zu einer Reittherapie eine 34-jährige Sozialtherapeutin getötet zu haben, die ihn dorthin begleitet hatte.
Der Kanton Genf hat inzwischen Fehler im Strafvollzug eingeräumt. Der Häftling hätte gemäss einer Untersuchung das Gefängnis nicht verlassen dürfen.