Nach Absage Teherans: Einige Verlage wollen dennoch kommen

Trotz der offiziellen Absage Irans wegen der Anwesenheit des Autors Salman Rushdie wollen einige iranische Verleger zur Frankfurter Buchmesse anreisen. Eine Sprecherin rechnete am Montag mit etwa zehn Verlagen auf dem morgen beginnenden weltgrössten Branchentreff.

Nicht alle iranischen Verlage sehen das so eng mit der Verachtung des Landes für Salman Rushdie: Einige kommen trotz von der Regierung verordnetem Boykott auf die Frankfurter Buchmesse (Archiv). (Bild: sda)

Trotz der offiziellen Absage Irans wegen der Anwesenheit des Autors Salman Rushdie wollen einige iranische Verleger zur Frankfurter Buchmesse anreisen. Eine Sprecherin rechnete am Montag mit etwa zehn Verlagen auf dem morgen beginnenden weltgrössten Branchentreff.

Das iranische Kulturministerium hatte am Donnerstag seine Teilnahme mit der Begründung abgesagt, Rushdie sei wegen seiner «Islam-beleidigenden Bücher» in der muslimischen Welt verhasst. Nach weiteren Gesprächen sei am Freitagabend das endgültige Nein aus Teheran gekommen, hiess es bei der Messe. Buchmessen-Direktor Juergen Boos bedauerte die Absage. Die Freiheit des Worts sei aber nicht verhandelbar.

Rushdie, der sich in seinem neuen Buch auch wieder mit religiösem Fanatismus befasst, ist Gastredner bei der Auftakt-Pressekonferenz der Messe an diesem Dienstag. Der indisch-britische Autor war 1989 mit einer «Fatwa» belegt worden.

Radikale Muslime hatten seinen Roman «Die satanischen Verse» als gotteslästerlich empfunden und ein Todesurteil über ihn verhängt. Erst der reformorientierte Präsident Mohammed Chatami sorgte für Entspannung in der Angelegenheit.

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