Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots vor Indonesien ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Rettungskräfte bargen bis Donnerstagnachmittag vier weitere Leichen.
Dies bestätigte ein Sprecher der Rettungsdienste. Wie viele Menschen noch vermisst wurden, war unklar.
«Es gibt keine Passagierliste und die Überlebenden sagen den Behörden nichts», fügte der Sprecher hinzu. «Sie wissen, dass sie Schuld tragen, da sie sich mit Menschenschmugglern eingelassen haben.» Er gab die Zahl der Geretteten mit 189 an.
Das Boot mit Flüchtlingen war in der Nacht zum Mittwoch kurz nach Verlassen der indonesischen Insel Java gesunken. Vermutlich waren zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 200 Menschen an Bord.
Die Flüchtlinge aus Bangladesch, Sri Lanka, dem Irak und dem Iran wollten sich von Schleppern illegal auf die vor der Küste Indonesiens liegende Weihnachtsinsel bringen lassen. Sie hofften auf ein neues Leben auf dem fünften Kontinent. Die Insel gehört zu Australien und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Flüchtlinge.
Allerdings hat die Regierung in Canberra vergangene Woche verfügt, dass sich kein Flüchtling, der bei einem illegalen Einwanderungsversuch aufgegriffen wird, je in Australien ansiedeln darf. Die Menschen werden in das verarmte Nachbarland Papua-Neuguinea abgeschoben.
Australiens Ministerpräsident Kevin Rudd sagte am Mittwoch, das Unglück zeige, wie wichtig es sei, illegalen Einwanderern die Ansiedelung in Australien zu verweigern. Seit 2007 haben rund tausend Menschen ihr Leben bei dem Versuch verloren, Australien per Boot zu erreichen.