Nach einem starken zweiten Halbjahr will der Technologiekonzern Ascom die Dividende erhöhen. Konzernchef Fritz Mumenthaler sagte auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich, die Dividende solle von 40 auf 45 Rappen pro Aktie angehoben werden.
Die Ausschüttungsquote steige damit auf 42 Prozent des Gewinns, sagte Mumenthaler. Im Vorjahr hatte Ascom erst 39 Prozent des Gewinns ausgeschüttet.
Unter dem Strich konnte der Konzern den Reingewinn um 4,3 Prozent auf 38,5 Mio. Fr. steigern. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich um 2,4 Prozent auf 69,2 Mio. Franken. Und dies, obwohl der Umsatz um 2,4 Prozent auf 448,8 Mio. Fr. schrumpfte.
Dabei war der Start ins Geschäftsjahr alles andere als wunschgemäss verlaufen. Umsatz und Gewinn waren im ersten Halbjahr deutlich geschrumpft. Im zweiten Halbjahr konnte das Geschäft jedoch massiv zulegen. Beide Divisionen hätten den Umsatz im Vergleich zur ersten Jahreshälfte um 26 Prozent verbessert, sagte Mumenthaler.
Durchzogenes Bild
Allerdings zeigten die beiden Divisionen unterschiedliche Leistungen. Die Division Wireless Solutions (sichere drahtlose Kommunikation) steigerte den Umsatz im Gesamtjahr um 4,2 Prozent und den EBITDA um 7,9 Prozent. Man habe die starke Position im Gesundheitsmarkt weiter gestärkt und wichtige Aufträge in Norwegen, Schweden und den Niederlanden gewonnen.
Dagegen büsste das Geschäft mit dem Optimieren von Mobilfunknetzen (Network Testing) 10,7 Prozent an Umsatz ein und erlitt einen Einbruch des operativen Gewinns um über ein Drittel. Nach einem sehr schwierigen ersten Halbjahr habe sich die Performance von Network Testing in der zweiten Jahreshälfte erheblich verbessert, hiess es.
Allerdings konnte die Sparte den Rückschlag aus der ersten Jahreshälfte nicht aufholen, sagte Finanzchefin Bianka Wilson. In den USA sei das Geschäft unerwarteterweise zurückgegangen, weil die Kunden weniger investieren würden, sagte der Verantwortliche Rikard Lundqvist. Zudem habe die Produkteeinheit Systems & Solutions unter schrumpfender Nachfrage gelitten.
100 neue Stellen
2015 will Ascom 10 Mio. Fr. hauptsächlich in die Division Wireless Solutions investieren. Das Segment soll sich noch stärker auf den Gesundheitsmarkt etwa mit Spitälern konzentrieren. Es sollen bis zu 100 neue Stellen geschaffen werden. Davon würden 5 bis 10 Stellen in der Schweiz angesiedelt.
Bis 2020 will das Unternehmen in Märkte mit mehr Potential vorstossen. Ascom wolle bis dahin seinen Umsatz aus eigenem Wachstum verdoppeln, sagte Mumenthaler. Das Gesundheitsgeschäft solle seinen Umsatzanteil deutlich ausbauen. Hoffnungen setzt Mumenthaler in das neue Gerät Myco, das eine Art Smartphone für das Pflegepersonal in Spitälern ist.
Zu den Folgen der Franken-Aufwertung erklärte Ascom, mit derzeit weniger als 100 Angestellten in der Schweiz seien deren Kosten im wesentlichen durch Erträge aus der Schweiz ausgeglichen. Das Umsatzwachstum in lokalen Währungen und die Betriebsmarge seien darum von der neuen Währungssituation kaum betroffen.
Wegen der Umrechnung in Franken sei jedoch beim Umsatz und dem Betriebsergebnis mit einem negativen Effekt von 10 Prozent zu rechnen. Im Kerngeschäft will Ascom 2015 ein Wachstum aus eigener Kraft von 3 bis 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen erreichen.