Nach der Schelte von US-Verteidigungsminister Ashton Carter wegen des mangelnden Kampfeswillens irakischer Soldaten hat sich Vizepräsident Joe Biden am Montag um Schadensbegrenzung bemüht.
In einem Telefonat mit dem irakischen Regierungschef Haidar al-Abadi lobte er die «enormen Opfer und Tapferkeit» der irakischen Streitkräfte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Wie das Weisse Haus weiter mitteilte, sagte Biden dem Irak die weitere Unterstützung der USA im Kampf gegen den IS zu.
Am Vortag hatte Verteidigungsminister Carter mit Blick auf den irakischen Rückzug aus der Provinzhauptstadt Ramadi vor anrückenden, zahlenmässig schwächeren IS-Einheiten den mangelnden Kampfeswillen der irakischen Soldaten kritisiert.
«Die irakischen Truppen haben einfach keinen Willen zum Kampf gezeigt», sagte Carter. «Wir können sie ausbilden, wir können ihnen Ausrüstung geben, aber wir können ihnen keinen Willen zum Kampf geben», führte Carter in dem Interview des Senders CNN aus.
Regierungschef Al-Abadi entgegnete auf diese ungewöhnlich harsche öffentliche Kritik, dass Carter wohl «mit falschen Informationen gefüttert» worden sei.
Er kündigte die Rückeroberung von Ramadi «innerhalb von Tagen» an, berichtete der Sender BBC. Der IS hatte Ramadi vor knapp einer Woche erobert.