Nach Milliarden-Verlust müssen Credit-Suisse-Angestellte um ihre Stelle bangen

Die Credit Suisse hat ein derart schlechtes Jahr hinter sich, dass ein bereits angekündigtes Sparprogramm beschleunigt wird. In der Schweiz sind 1600 Stellen bedroht.

Chief Executive Tidjane Thiam of Swiss bank Credit Suisse addresses the annual news conference in Zurich, Switzerland February 4, 2016. Credit Suisse reported its first full-year loss since 2008 after booking a big impairment charge at its investment banking business, sending its share price tumbling and piling pressure on new Chief Executive Tidjane Thiam. REUTERS/Arnd Wiegmann TPX IMAGES OF THE DAY

(Bild: Reuters / ARND WIEGMANN)

Die Credit Suisse hat ein derart schlechtes Jahr hinter sich, dass ein bereits angekündigtes Sparprogramm beschleunigt wird. In der Schweiz sind 1600 Stellen bedroht.

Es war kein gutes Jahr für die Credit Suisse. Das Schlussquartal fiel sogar so schlecht aus, dass das angekündigte Sparprogramm beschleunigt wird. Das teilte die Grossbank am Donnerstag an der alljährlichen Bilanzmedienkonferenz mit. 2015 musste die CS einen Verlust in der Höhe von fast drei Milliarden Franken (2,94 Mrd.) verbuchen, der Aktienkurs sank im Verlaufe des Tages so tief wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Der bereits im Oktober mit der neuen Strategie angekündigte Stellenabbau soll jetzt schneller vonstatten gehen. Weltweit sind 4000 Stellen betroffen, davon 1600 in der Schweiz. Ursprünglich sollte der Abbau dieser Stellen in der Schweiz über natürliche Abgänge erfolgen, etwa durch Mitarbeiter die kündigen oder pensioniert werden. Doch es ist fraglich, ob das nun noch möglich ist.

Einzig das Geschäft in der Schweiz bleibt stabil

Über diese Entwicklung zeigten sich auch Analysten und Anleger alles andere als erfreut. Die Erträge seien dem Unternehmen regelrecht weggebrochen, so heisst es. Als «Fels in der Brandung» wird die Universalbank Schweiz bezeichnet. Hauptgrund für die tiefroten Jahreszahlen sind Wertberichtigungen in der Investmentbank. Aber auch Restrukturierungskosten und weitere Rückstellungen belasten das Ergebnis.

Ohne diese Sondereffekte hätte die Credit Suisse 2015 einen bereinigten Vorsteuergewinn von 4,2 Milliarden Franken erzielt. Im Vorjahr belief sich dieser Wert noch auf 6,3 Milliarden Franken. Die Geschäftsregion Asien, das Private Banking in der internationalen Vermögensverwaltung und das Schweizer Geschäft haben gemäss CS operativ gute Ergebnisse erzielt.

Der Vorsteuergewinn im Handelsgeschäft der Investmentbank dagegen reduzierte sich von 2,7 Milliarden Franken 2014 auf 1,1 Milliarden Franken, was laut CS vor allem auf die Turbulenzen an den Börsen und Verlusten im Anleihengeschäft zurückzuführen ist. Auch im Beratungsgeschäft der Investmentbank reduzierten sich der Gewinn.

Nächster Artikel