Der letzte Woche bekannt gewordene Milliardenverlust bei der US-Grossbank JPMorgan zieht personelle Konsequenzen nach sich: Ina Drew, die als Leiterin der Investmentsparte für die verzockten zwei Mrd. Dollar verantwortlich ist, verlässt die Bank nach mehr als 30 Jahren.
Ihren Platz soll Matt Zames einnehmen, der bisher der Anliehen-Sparte der Investmentbank von JPMorgan vorstand, wie die Grossbank am Montag mitteilte. Die 55-jährige Drew hatte nach Bekanntwerden des Verlustes in der vergangenen Woche laut Informationen der Nachrichtenagentur AP mehrmals ihren Rücktritt angeboten.
Am Montag wollte sie sich zunächst nicht zu ihrem Rücktritt äussern. Mit einem Jahreseinkommen von 15,5 Mio. Dollar gehört Drew zu den bestbezahlten Managerinnen an der Wall Street.
JPMorgan-Chef Jamie Dimon sagte dagegen, Drews langjährige Arbeit für die Bank solle nicht durch die jüngsten Ereignisse überschattet werden. Er räumte zudem eine komplette Fehleinschätzung der Lage ein.
In einem am Sonntag vom US-Fernsehsender NBC ausgestrahlten Interview sagte der Vorstandsvorsitzende, er habe „total falsch“ gelegen, als er Bedenken bezüglich des Portfolios der Bank im April als „Sturm im Wasserglas“ weggewischt habe. „Wir haben einen furchtbaren, ungeheuerlichen Fehler begangen“, sagte Dimon. „Es gibt fast keine Entschuldigung dafür.“