Die peinliche Panne an der Oscar-Gala hat happige Nachwirkungen für die Verantwortlichen: ein Show-Verbot. Die vertauschten Umschläge werden noch lange für Gesprächsstoff sorgen.
Die beiden Angestellten der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die auf der Oscar-Bühne die Umschläge mit dem Gewinnernamen austeilten, werden bei zukünftigen Shows nicht mehr dabei sein. Diese Entscheidung der Film-Akademie bestätigte am Mittwoch eine Academy-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Die langjährigen PwC-Mitarbeiter Brian Cullinan und Martha Ruiz waren am Sonntag Backstage für die Übergabe der Umschläge, in denen die Karten mit den Gewinnern stecken, verantwortlich. Die Schauspieler Warren Beatty und Faye Dunaway hatten den falschen Umschlag in den Händen und verkündeten zum Show-Ende daher zunächst auch den falschen Gewinner in der Königskategorie «Bester Film».
Das Team von «La La Land» hielt schon Dankesreden auf der Bühne, als die Verwechslung bekannt wurde und schliesslich «Moonlight» den Preis erhielt.
Cullinan hatte dem Laudator Beatty versehentlich den Ersatzumschlag mit dem Namen der besten Hauptdarstellerin aus «La La Land», Emma Stone, in die Hand gedrückt. Wenige Minuten vor dem historischen Fauxpas hatte Cullinan noch ein Foto von Stone nach ihrem Oscar-Sieg getwittert. US-Medien spekulierten, dass der Prüfer dadurch möglicherweise abgelenkt war.
PricewaterhouseCoopers entschuldigte sich für die Panne und räumte ein, dass die Mitarbeiter auf der Bühne ihren Fehler nicht schnell genug korrigiert hätten. Die Firma ist seit mehr als 80 Jahren für die geheime Auszählung der Oscar-Gewinner verantwortlich. Am Ende kennen nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl. Die streng gehüteten Ergebnisse in 24 Kategorien werden in versiegelten Umschlägen in zwei separaten Koffern direkt zur Preis-Gala gebracht.